gms | German Medical Science

58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Thermische Verletzungen der Hände – Indikation zur Verlegung in ein Brandverletztenzentrum

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author presenting/speaker Bert Reichert - Klinikum Nürnberg, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Germany
  • Tobias Jaehn - Klinikum Nürnberg, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Germany
  • Nicole Hauer - Klinikum Nürnberg, Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Nürnberg, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh006

doi: 10.3205/17dgh006, urn:nbn:de:0183-17dgh0063

Published: October 10, 2017

© 2017 Reichert et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Anders als Patienten mit lebensbedrohlichen Verbrennungsverletzungen werden solche mit regional begrenzten Läsionen häufig nicht primär einem Zentrum für Verbrennungsbehandlung zugeführt. Als Folge von Fehleinschätzungen der Verletzungsschwere resultieren Verzögerungen der Behandlungsverläufe mit Nachteilen für die spätere Funktion.

Methodik: Innerhalb der vergangenen 12 Monate kamen 6 Patienten mit tiefdermalen thermischen Schädigungen in unsere Behandlung, nachdem sie zuvor in anderen Einrichtungen stationär oder ambulant behandelt worden waren. Die Vorbehandlung betrug im Mittel 3,2 Tage. Lokal wurden in 4 Fällen lediglich Externa angewendet, in 2 Fällen hatte ein Debridement stattgefunden, in einem Fall eine Escharotomie.

Alle Patienten mussten mehrfach chirurgisch debridiert und nachfolgend plastisch-chirurgisch gedeckt werden.

Ergebnisse: Keiner der Patienten erreichte ein sowohl hinsichtlich Heilung, Ästhetik und Funktion zufriedenstellendes Ergebnis. Ursächlich dafür war hauptsächlich die lange Latenz bis zur Abheilung, die grundsätzlich Voraussetzung für eine funktionelle Nachbehandlung darstellt. In einem Fall führte die Infektionskomplikation zu einem protrahierten Verlauf, der in multiplen Amputationen mündete.

Schlussfolgerung: Tief dermale thermische Läsionen an der Hand erfordern eine sehr zeitnahe chirurgische Behandlung, damit möglichst rasch mit Handtherapie zum Erhalt der Funktion begonnen werden kann. Die Beurteilung der Verletzungstiefe ist schwierig und sollte erfahrenen Zentren überlassen werden. Von ihr hängt die Indikationsstellung und korrekte Durchführung der chirurgischen Behandlung entscheidend ab.