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Thermische Verletzungen der Hände – Indikation zur Verlegung in ein Brandverletztenzentrum
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Published: | October 10, 2017 |
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Fragestellung: Anders als Patienten mit lebensbedrohlichen Verbrennungsverletzungen werden solche mit regional begrenzten Läsionen häufig nicht primär einem Zentrum für Verbrennungsbehandlung zugeführt. Als Folge von Fehleinschätzungen der Verletzungsschwere resultieren Verzögerungen der Behandlungsverläufe mit Nachteilen für die spätere Funktion.
Methodik: Innerhalb der vergangenen 12 Monate kamen 6 Patienten mit tiefdermalen thermischen Schädigungen in unsere Behandlung, nachdem sie zuvor in anderen Einrichtungen stationär oder ambulant behandelt worden waren. Die Vorbehandlung betrug im Mittel 3,2 Tage. Lokal wurden in 4 Fällen lediglich Externa angewendet, in 2 Fällen hatte ein Debridement stattgefunden, in einem Fall eine Escharotomie.
Alle Patienten mussten mehrfach chirurgisch debridiert und nachfolgend plastisch-chirurgisch gedeckt werden.
Ergebnisse: Keiner der Patienten erreichte ein sowohl hinsichtlich Heilung, Ästhetik und Funktion zufriedenstellendes Ergebnis. Ursächlich dafür war hauptsächlich die lange Latenz bis zur Abheilung, die grundsätzlich Voraussetzung für eine funktionelle Nachbehandlung darstellt. In einem Fall führte die Infektionskomplikation zu einem protrahierten Verlauf, der in multiplen Amputationen mündete.
Schlussfolgerung: Tief dermale thermische Läsionen an der Hand erfordern eine sehr zeitnahe chirurgische Behandlung, damit möglichst rasch mit Handtherapie zum Erhalt der Funktion begonnen werden kann. Die Beurteilung der Verletzungstiefe ist schwierig und sollte erfahrenen Zentren überlassen werden. Von ihr hängt die Indikationsstellung und korrekte Durchführung der chirurgischen Behandlung entscheidend ab.