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57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

22. - 24.09.2016, Frankfurt am Main

Erste Erfahrungen mit der gezielten Rekonstruktion allein des palmaren ulnoradialen Bandes nach Moritomo

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 57. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Frankfurt am Main, 22.-24.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgh055

doi: 10.3205/16dgh055, urn:nbn:de:0183-16dgh0557

Published: September 20, 2016

© 2016 Tünnerhoff.
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Fragestellung: Das schmerzhafte, instabile Distalen Radioulnargelenkes (DRUG) kann durch direkte Reinsertion oder durch einen plastischen Ersatz der Bänder mit einem freien Sehnenstreifen operativ behandelt werden. Bandplastik Die "Standardmethode" nach Adams ist aufwändig und auch nach eigener Erfahrung nicht immer auf Dauer erfolgreich.

Nach Moritomo kann allein das palmare, ulnoradialen Bandes mit transossärer Fixation in der Fovea mittels Interferenzschraube über einen palmaren Zugang rekonstruiert werden, sofern das DRUG in Pronation instabil aber in Supination stabil ist.

Nach ersten Erfahrungen mit dieser Technik wird untersucht, ob tatsächlich in nennenswerter Zahl die Instabilität des DRUG allein in Pronation besteht, ob mittels dieser Methode eine ausreichende Stabilität erreicht werden kann und ob gewisse Vorteile des Vorgehens gegenüber der Standardmethode absehbar sind.

Methodik: Patienten mit schmerzhaft instabilem DRUG, die für eine einfache Reinsertion des TFCC nicht geeignet waren, wurden bezüglich der Instabilität genauer untersucht. Bei Instabilität in Neutralstellung und Pronation aber Stabilität in Supination wurde allein das palmare, radioulnare Band nach Moritomo rekonstruiert. Die Ergebnisse werden bezüglich Wiederherstellung der Stabilität, Erhalt der Beweglichkeit besonders der Unterarmrotation, Besserung der Symptomatik und der Schmerzen und Zeit bis zum Wiedergewinn der Arbeitsfähigkeit zusammengestellt.

Ergebnisse: Seit November 2014 wurden 6 Patienten nach dieser Methode operiert, die erste Patientin wegen rezidivierender Instabilität nach Bandplastik nach Adams. Bei allen wurde die Instabilität beseitigt. Die Unterarm- Rotation war nach krankengymnastischer Behandlung bei allen Patienten nach drei Monaten wieder frei möglich. Im weiteren Verlauf kam es bei einer Patientin zu einer Lockerung der Interferenzschraube bei allerdings schon vor der Bandplastik verminderter Knochensubstanz. Auch die Arbeitsfähigkeit wurde in ähnlichem Zeitrahmen wiedergewonnen.

Schlussfolgerung: Eine symptomatische Instabilität in Pronation ist häufig, in Supination gewährleisten die akzessorischen Strukturen in vielen Fällen ausreichende Stabilität. Es kann daher ausreichen, nur den palmaren ulnoradialen Bandanteil zu rekonstruieren. Der palmare Zugang zeigt bezüglich der Beweglichkeit günstige Resultate.

Die Ergebnisse sind wegen der kurzen Nachbeobachtungszeit und geringen Fallzahl als vorläufig zu betrachten.