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Daumenstrahlverlängerung durch Kallusdistraktion bei angeborenen Fehlbildungen
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Published: | September 20, 2016 |
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Fragestellung: Bei einer Großzahl von angeborenen Fehlbildungen der Hand sehen wir hypoplastische Daumen. Neben dem Strahlaufbau durch eine Zehentransplantation und dem Ersatz des Daumens durch eine Pollizisation gehört auch die Verlängerung des zu kurzen Daumens durch die Kallusdistraktion zu den Techniken zur Daumenrekonstruktion.
Methodik: Seit 1996 haben wir bei 32 Patienten mit angeborenen Handfehlbildungen eine Daumenverlängerung durch Kallusdistraktion durchgeführt. Das Durchschnittsalter zum Beginn der Distraktion lag bei 8 Jahren. Führende Indikationen waren die Symbrachydaktylie, das Schnürring-Syndrom und die Brachymetakarpie.
Ergebnisse: Die erreichte Verlängerung lag bei durchschnittlich 16 mm wobei die Mittlehandknochen durchschnittlich um 75% und die Phalangen durchschnittlich um 90% verlängert wurden. Verlängerungen um über 100% der Ausgangslänge waren möglich.
In 6 Fällen kam es zu Komplikationen, bei 2 Patienten mussten wir die Distraktion aufgrund einer Pininfektion vorzeitig beenden, bei 3 Patienten kam es zu einer verfrühten Konsolidierung des Kallus und in einem Fall kam es zu einer Pseudarthrose, die nach Interposition eines Knochenspans und Osteosynthese ausheilte.
Schlussfolgerung: Die Kallusdistraktion ist trotz der hohen Komplikationsrate eine funktionierende Methode zur Verlängerung des Daumenstrahls bei angeborenen Fehlbildungen der Hand. Verlängerungen von Knochen um mehr als 100% der Ausgangslänge können erzielt werden.