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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Ergebnisse nach arthroskopisch assistierter transossärer Diskusrefixation akuter und chronischer TFCC-Läsionen

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Robert Kemper - Praxis Dres. Baur & Fromberg, Murnau, Deutschland
  • Eva Maria Baur - Praxis Dres. Baur & Fromberg, Murnau, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh37

doi: 10.3205/15dgh37, urn:nbn:de:0183-15dgh370

Published: September 21, 2015

© 2015 Kemper et al.
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Fragestellung: Der trianguläre fibrocartilaginöse Komplex (TFCC) stabilisiert das distale Radioulnar Gelenk (DRUG) und verteilt die einwirkende Last auf das ulnocarpale Gelenk. Eine Läsion des Diskus führt häufig zu therapierefraktären ulnarseitigen Handgelenksschmerzen und kann je nach Läsionstyp mit einer Instabilität im DRUG einhergehen. Diese Instabilität kann durch einen fovealen Abriss des radioulnaren Bandkomplexes an der Basis des Processus styloideus ulnae bedingt sein. In der radiocarpalen Arthroskopie kann die Diagnose der fovealen Diskusruptur durch den Hook-Test gesichert werden. In den letzten Jahren hat sich hierbei eine arthroskopisch assistierte transossäre Diskusrefixation etabiliert.

Wir verwendeten eine modifizierte transossäre Diskusrefixation bei akuten und chronischen TFCC-Läsion Kl 2+3 nach Atzei. Diese wurden auf Stabilität und Schmerzreduktion nachuntersucht.

Methodik: Wir haben bei 58 Patienten von 2007 bis 2014 eine arthroskopisch assistierte transossäre Diskusrefixation durchgeführt. Hierbei tätigten wir in inside-out/outside-in Technik die transossäre foveale Reinsertion, mit Eintrittsstelle im 6. Strecksehnenfachs. Derartig therapierten wir nicht nur akute (<3-6 Monate posttraumatisch) sondern auch chronische TFCC-Läsionen (bis zu 72 Monaten posttraumatisch). 40 der o. g. Patienten (19 Männer und 21 Frauen) konnten wir mittels modifizierten Mayo-Wrist-, DASH und VAS-Score nachuntersuchen und klinisch auf Stabilität, Kraft und Bewegungsumfang (ROM) testen. Der postoperative Zeitraum bis zur Untersuchung beträgt mindestens 12 Monate.

Ergebnisse: Unabhängig von chronischer oder akuter TFCC-Ruptur zeigten die Patienten in dieser Untersuchung eine gute Stabilität im DRUG. Lediglich 2 Patienten hatten im Ballottement-Test nur einen Anschlagspunkt. Zudem stellen sich in den retrospektiven Befragungen zufriedenstellende bis sehr gute Bewertungsergebnisse im Vergleich zur präoperativen Situation dar. Während die postoperative Umwendbewegung im Seitenvergleich praktisch kaum verändert bleibt, ist der ROM in Extension/-flexion eingeschränkt. Auch in Bezug auf die Griffstärke lässt sich ein gewisser Kraftverlust objektivieren. Als postoperative Komplikation traten ein CRPS und ein prolongiertes Schmerzsyndrom auf.

Schlussfolgerung: In Hinblick auf Patientenzufriedenheit, Gelenkstabilität und Schmerzreduktion stellt die arthroskopisch assistierte transossäre Diskusrefixation eine gute operative Therapieoption in der Behandlung von akuten und chronischen traumatischen TFCC-Läsionen dar.