Article
Sonographische Messparameter des Fingerringbandsystems gesunder Erwachsener
Search Medline for
Authors
Published: | September 21, 2015 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Die Studie soll Messwerte gesunder Erwachsener für das Fingerringbandsystem generieren, um die Integrität der Ringbänder A2 und A4 bei Patienten präziser beurteilen zu können.
Folgende Hypothesen wurden aufgestellt:
- 1.
- Die Messwerte korrelieren mit dem Geschlecht.
- 2.
- Die Messwerte korrelieren mit der sportlichen Belastung der Finger.
- 3.
- Die Messwerte korrelieren mit dem Beruf.
- 4.
- Die Messwerte korrelieren mit dem Alter.
- 5.
- Die Messwerte korrelieren mit der Körpergröße.
Methodik: Die Datenerhebung war prospektiv. 200 gesunde Erwachsene (100 Männer; 100 Frauen; Alter: 18-65 Jahre; Anzahl der Einzelmessungen: 14,080) wurden in vier Altersgruppen und Geschlecht gleich verteilt. Gemessen wurde mit einem 18MHz Linearschallkopf der Abstand zwischen palmarer Kortikalis und der dorsalen Begrenzung der Flexor digitorum profundus Sehne. Standardisierte Messpunkte wurden erhoben: Grundphalanx - Übergang proximalen zu mittleren Drittel; Mittelphalanx - Mittelpunkt der Phalanx. Die Messung erfolgte sowohl in Ruhe als auch unter Belastung mit einem Gewicht (500g), welches mit einer angefertigten Vorrichtung an die Fingerkuppe befestigt wurde. Ein Untersucher führte alle Messungen durch. Für jedes Ringband von Zeige- bis Kleinfinger wurden jeweils 2 Messungen in Ruhe und unter Belastung durchgeführt. Die Intraobserver Zuverlässigkeit wurde untersucht: 10% der Studienpopulation wurde durchschnittlich 152 Tage nach der ersten Messung evaluiert.
Statistik: Empirische Daten wurden mit Durchschnitt, Minimum, Maximum und Standardabweichung beschrieben. Für unabhängige Variablen wurde der two sample t-test, für Unterschiede in Gruppen der one-sample t-test verwandt. Signifikanz Niveau: 5%. Pearson Korrelation Koeffizienten wurden ebenfalls erhoben.
Ergebnisse: Intraobserver Zuverlässigkeit war sehr zufrieden stellend. Die erste Hypothese konnte durch die Untersuchung gestützt werden, allerdings waren die absoluten Messunterschiede zwischen den Geschlechtern unter dem klinischen Aspekt irrelevant. Messunterschiede konnten auch bezüglich der beruflichen Tätigkeit und der Handdominanz festgestellt werden. Auch hier waren die absoluten Messunterschiede klinisch irrelevant. Die Messwerte korrelierten nicht mit Alter, sportlicher Belastung oder Körpergröße. Signifikante und klinisch relevante Unterschiede zeigten sich zwischen den Messungen in Ruhe und unter Belastung.
Schlussfolgerung: Eine profunde sonographische Beurteilung der Ringbänder ist nur durch die Untersuchung in Ruhe und zusätzlich unter Belastung vollständig.