gms | German Medical Science

56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Kamptodaktylie und Lumbricalis-Variationen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author presenting/speaker Simon Oeckenpöhler - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Handchirurgie, Münster, Deutschland
  • Martin Langer - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Handchirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh24

doi: 10.3205/15dgh24, urn:nbn:de:0183-15dgh245

Published: September 21, 2015

© 2015 Oeckenpöhler et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Die Ursache der Kamptodaktylie ist in vielen Fällen unklar. Bei einigen Patienten können intraoperativ anatomische Variationen gefunden werden, die für die Fehlbildung verantwortlich sein könnten.

Welche anatomischen Veränderungen konnten wir bei unseren letzten 18 Fällen mit operationsbedürftiger Fehlstellung entdecken?

Methodik: Die intraoperativen Befunde der letzten 18 Patienten mit einer Kamptodaktylie wurden photodokumentiert und bei der Operation gezielt nach Variationen, insbesondere der Lumbricalis-Muskulatur gesucht. Dabei wurden die Schnittführungen nur dann erweitert, wenn es aus operationstechnischen Gründen notwendig war.

Ergebnisse: Bei unseren 18 Patienten mit einer Kamptodaktylie am Kleinfinger (11 weiblich, 7 männlich; Alter zwischen 4 und 28 Jahren), die eine Beugefehlstellung am Kleinfinger von mehr als 60° aufwiesen, fanden sich intraoperativ bei 14 Patienten Ansatz -Veränderungen des M. lumbricalis.

Dabei zog in allen Fällen der M. lumbricalis nicht in die Streckaponeurose des Kleinfingers, sondern hatte seinen Ansatz an der oberflächlichen Beugesehne, am A2-Ringband, an der Grundgelenkkapsel, oder am 4. Finger. In den meisten Fällen konnte eine Transposition der Lumbricalis- Sehnen in die Streckaponeurose vorgenommen werden. Aufgrund der unterschiedlichen präoperativen Streckdefizite ist eine Auswertung der Ergebnisse bei dieser Fallzahl nicht möglich.

Schlussfolgerung: Ansatzvariationen der Lumbicalismuskulatur am Kleinfinger bei der Kamptodaktylie scheinen häufiger zu sein, als in der Literatur angegeben.

Für eine Balance-Operation erscheint eine Schwächung der PIP-Beugung und eine Stärkung der PIP-Streckung bei der Kamptodaktylie sinnvoll zu sein und eine reine Arthrolyse des PIP-Gelenks für die Langzeitergebnisse wahrscheinlich nicht ausreichend.