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56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

24. - 26.09.2015, Ludwigsburg

Traumatische Basisimpressionsfrakturen an Phalangen – Evaluation eines perkutanen, intramedullären Verfahrens

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Hendrik Schöll - Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
  • Andreas Röhm - Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Unfallchirurgie, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Deutschland
  • Martin Mentzel - Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Deutschland
  • Joachim Gülke - Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie. 56. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie, 20. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handtherapie (DAHTH). Ludwigsburg, 24.-26.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgh11

doi: 10.3205/15dgh11, urn:nbn:de:0183-15dgh112

Published: September 21, 2015

© 2015 Schöll et al.
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Text

Fragestellung: Meist verursacht durch axiale Gewalteinwirkung im Rahmen von Ballsportarten kann es je nach Stellung des Fingers- zu einer Impression der betroffenen Gelenkfläche kommen. Inadäquat oder unbehandelt entwickeln sich persistierende Subluxationen mit Gelenkeinsteifungen und posttraumatische Arthrosen mit Schmerzen. In Folge ist eine operative Versteifung des Gelenkes nicht selten notwendig. Die häufig verwendete dynamische Traktionsbehandlung stößt hier insofern an Ihre Grenzen, da mit Ihr zentral imprimierte Gelenkfragmente nicht adressiert werden können.

Prospektiv untersuchten wir in dieser Studie die von Hintringer und Ender 1986 an 4 Patienten beschriebene Aufstopftechnik und Kirschnerdrahtosteosynthese zur Therapie der Basisimpressionsfraktur an einer größeren Kohorte. Anwendung fand sie hier als alleinige Methode.

Methodik: Zwischen 2008 und 2014 versorgten wir insgesamt 21 Patienten mit dieser Technik. Mit einem Durschnittsalter von 31,9 Jahren (18-57) konnten im Schnitt nach 13,2 Monaten (3-40 Monate) 19 Männer und 2 Frauen nachuntersucht werden. Nachbehandelt wurde für 6 Wochen in einem 1-Finger-Hohlhandgips mit nachfolgender Metallentfernung. Aktive und passive Physiotherapie wurde ab der 3.postop Woche durchgeführt. Bei 2 Patienten waren zusätzliche Kollateralbandverletzungen im Mittelgelenk mit Instabilität vorhanden. Diese wurden für weitere 4 Wochen mit einer scharniergeführten Orthese behandelt.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung konnten alle Patienten ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit sowie den gewohnten Freizeitaktivitäten nachgehen und waren schmerzfrei (VAS 0).

Für die betroffenen Mittelgelenke ließ sich ein durchschnittliches Streckdefizit von 1° bei einer aktiven Flexion von 92,4° ermitteln. Das entspricht einem Bewegungsumfang von 93% bezogen auf das unverletzte Mittelgelenk der Gegenseite und 94% bezogen auf die Gesamtbeweglichkeit des Fingers.

Radiologisch zeigte sich ein schönes Remodelling der Gelenkfläche. Pin-assoziierte Komplikationen oder Wundheilungsstörungen konnten nicht gefunden werden. Eine Spongiosaplastik wurde in keinem Fall notwendig.

Schlussfolgerung: Die alleinige intramedulläre Reposition mit K-Draht-Osteosynthese stellt, auch bei dorsaler Subluxation des Gelenkes, ein geeignetes und zuverlässiges Verfahren zur Therapie der zentralen Impressionsfraktur dar. Gute funktionelle Ergebnis können bei nur geringem operativen Aufwand bei hoher Patientenzufriedenheit erreicht werden.