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53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

11.10. - 13.10.2012, Lübeck

Gelenkschonende Vordistraktion bei IV° Dupuytren

Meeting Abstract

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  • author presenting/speaker Thomas Gausepohl - Klinikum Vest GmbH, Betriebsteil Paracelsus Klinik Marl, Abteilung für Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Marl, Deutschland
  • Frank Hoffmann
  • Marius Baluch

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 53. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Lübeck, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgh57

doi: 10.3205/12dgh57, urn:nbn:de:0183-12dgh578

Published: October 9, 2012

© 2012 Gausepohl et al.
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Fragestellung: Bei hochgradiger Beugekontraktur der Fingergelenke ist eine operative Strangexcision aus mehreren Gründen komplikationsbehaftet. Zum einen ist der operative Zugangsweg versperrt. Zum anderen führt eine einzeitige Streckung zu schwer therapierbaren Hautdefekten. Der Erfolg der operativen Therapie ist fraglich. Eine Vordistaktion mittels externem Fixateur führt nicht selten zu Problemen der angrenzenden Gelenke, deren Mechanik durch die Zugwirkung überbeansprucht wird. Ein gelenkzentrierter Fixateur ist aus technischen Gründen bislang allenfalls an den Randstrahlen erfolgreich anwendbar.

Methodik: Bei 5 Patienten mit hochgradiger Kontraktur der Finger Grund- und Mitelgelenke wurde ein eigens zu diesem Zweck entworfener Fixateur externe angewandt. Der Apparat wird von streckseitig über dem betroffenen Gelenk (resp. Gelenken) positioniert. Technisch handelt es sich um einen Halbbogen, dessen Zentrum mittels einer einfachen Zielvorrichtung von dorsal auf das Bewegungszentrum des Gelenkes eingerichtet ist. Eine Gewindestange bewegt das periphere Glied ohne Gelenkbelastung um das zentrale Glied. Innerhalb von 7–10 Tagen wird so nahe eine Streckstellung erzeugt, die den nachfolgenden Eingriff problemlos gestalten läßt. Eine besondere technische Einrichtung erlaubt auch die gleichzeitige Aufrichtung zweier benachbarter Gelenke. (Abbildung 1 [Abb. 1])

Ergebnisse: Alle fünf Applikationen waren erfolgreich. Eine vollständige Steckstellung wurde keinem Fall erzielt. Bei einer verbliebenen Beugefehlstellung von 20–30 Grad (gesamt), ließt sich die Strangexcision in allen Fällen komplikationslos durchführen. Weitere, fixateur bezogenene Komplikationen wurden nciht beoabachtet.

Schlussfolgerung: Die vorstellte Technik erlaubt die Vordistraktion hochgradiger Dupytren Kontrakturen an allen MCP und PIP Gelenken. Gleichzeitige Beteiligungén des MCP und PIP Gelenkes lassen sich, unabhängig vom Grad der Kontraktur) mit einer Distarktionseinheit behandeln. Die Applikation des Fixateurs kann ambulant durchgeführt werden. Der fixateurentfernung folgt zeitnah die Strangexcision. Die innovative, technische Lösung erlaubt eine sichere Vorbehandlung hochgradiger Dupuytrenscher Kontrakturen.