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3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

23.02. - 25.02.2012, Hannover

Gastrointestinale Symptomatik und gastroenteropankreatische Hormone im Verlauf der Gewichtszunahme bei Ptn mit Anorexia nervosa

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Hannover, 23.-25.02.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgess080

doi: 10.3205/12dgess080, urn:nbn:de:0183-12dgess0804

Published: February 8, 2012
Published with erratum: February 21, 2012

© 2012 Cuntz et al.
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Hintergrund: Gastrointestinale Beschwerden sind eine häufige Begleiterscheinungen von Essstörungen, insbesondere der Anorexia nervosa (AN). Subjektiv werden sie häufig von den Ptn als Grund für die zu geringe Nahrungsaufnahme empfunden. Die vorliegende Untersuchung stellt die Frage, wie ausgeprägt diese Symptome sind, um welche Symptome es sich genau handelt, wie deren Verlauf während der Gewichtszunahme ist und ob es Zusammenhänge mit der Freisetzung gastroenteropankratischer Peptide gibt.

Methodik: Für die Erfassung von Häufigkeit und Verlauf von gastrointestinalen Symptomen bei der Anorexia nervosa verwendeten wir eine Stichprobe von 37 konsekutiv aufgenommenen Patientinnen und einem männlichen Patienten mit AN. Als Kontrollgruppe verwendeten wir eine alters- und geschlechtsgematchte Zufallsauswahl aus der Eichstichprobe des Fragebogens. Die Beschwerden wurden bei Aufnahme, nach einer Gewichtszunahme von mindestens zwei Kilogramm und bei Entlassung erhoben. Zu diesen Zeitpunkten wurde die basalen und stimulierten Werte für Ghrelin, PYY, CCK, Gastrin, Sekretin, pankreatisches Polypeptid und Motilin erhoben.

Ergebnisse: Gastrointestinale Symptome, am häufigsten die Symptome einer Dyspepsie, sind deutlich und hoch signifikant häufiger als in einer Vergleichsstichprobe aus der Bevölkerung. Im Verlauf der Gewichtszunahme nehmen diese Beschwerden zunächst zu und sind am Ende des stationären Aufenthaltes meist gebessert, aber immer noch deutlich häufiger als in der Bevölkerung. Es lassen sich verschiedene korrelative Zusammenhänge zur Freisetzung der gastroenteropankreatischen Peptide beschreiben.

Diskussion: Gastrointestinale Symptome sind extrem häufig bei der Anorexia nervosa. Dass sie im Verlauf der Gewichtszunahme zunächst sogar noch zunehmen, hat klinische Relevanz. Es gibt bislang keinen endokrinen Mechanismus, der diesen sehr klaren Zusammenhang ausreichend erklären kann.


Erratum

Bei der Erstpublikation wurden beim 2. und 4. Autor die Vor- und Nachnamen vertauscht.