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1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

8. ? 10.11.2007, Prien am Chiemsee

Körperbezogene kortikale Aktivierungsmuster und Unterscheidung von eigenem und fremdem Körper

Meeting Abstract

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  • corresponding author A. Hodzic - Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt am Main
  • L. Muckli - Frankfurt am Main
  • W. Singer - Frankfurt am Main
  • A. Stirn - Frankfurt am Main

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen. 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). Prien am Chiemsee, 08.-10.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgess28

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgess2007/07dgess28.shtml

Published: October 24, 2007

© 2007 Hodzic et al.
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Die „extrastriate body area (EBA)“ ist eine von vielen funktionell spezialisierten Regionen des menschlichen visuellen Kortex. Dieses Hirnareal wird durch körperbezogene Reize aktiviert, d.h. wenn wir Körper oder Körperteile visuell wahrnehmen. In der vorliegenden hirnbildgebenden Studie untersuchten wir, ob sich die kortikalen Aktivierungsmuster bei der Wahrnehmung des eigenen Körpers von denen bei der Wahrnehmung fremder Körper unterscheiden.

Mit Hilfe der funktionellen Magnet-Resonanz-Tomographie (fMRT) identifizierten wir zunächst körperbezogene Hirnareale, inklusive der EBA. In einem zweiten Schritt untersuchten wir, ob diese Areale zwischen Bildern des eigenen Körpers und solchen fremder Menschenkörper unterscheiden, d.h. ob sie differenzierte kortikale Aktivierungsmuster (gemessen am BOLD-Signal) für eigene, bzw. fremde Körper zeigten. Wir präsentierten unseren Versuchspersonen dazu während der fMRT-Messung statische Fotografien ihres eigenen Körpers und fremder Körper (ohne Gesichter). In einer psychophysischen Untersuchung stellten wir sicher, dass bei einer Reizpräsentation von 400 ms (in Blöcken zu 16 s) der eigene Körper sicher erkannt wurde.

Die Gruppenanalyse unserer zwölf Probanden zeigte vermehrte kortikale Aktivität für körperbezogene Reize in vier Arealen der rechten und in einem Areal der linken Hemisphäre. In beiden Hemisphären waren Areale der extrastriären visuellen Kortizes aktiv (zwei EBAs in der rechten Hemisphären und eine EBA in der linken Hemisphäre). In den rechten Hemisphären fand sich zusätzliche Aktivität im parietalen und präfrontalen Kortex. Differenzielle Aktivierung auf den eigenen und auf fremde Körpern zeigten in Regionen parietales Kortex, die mit den körperbezogenen Regionen überlappten. Interessanterweise ergab sich für die extrastriären Areale der rechten Hemisphäre ein anderes Muster: Hier sind körperbezogene Areale und Areale, die zwischen dem eigenen Körper und fremden Körpern unterscheiden, benachbart, aber nicht überlappend. In der linken Hemisphäre fanden sich keine Hinweise auf ein differenzielles Aktivierungsmuster für die Wahrnehmung des eignen Körpers.

Unsere Ergebnisse weisen auf die Existenz eines kortikalen Netzwerkes für die Verarbeitung körperbezogener Reize hin. Das heisst, nicht nur die schon zuvor bekannte EBA sondern auch Regionen des parietalen und frontalen Kortex sind mit der Verarbeitung der Wahrnehmung von Körpern befasst. Wir zeigen dass es zusätzlich ein kortikales Netzwerk für die Verarbeitung der Wahrnehmung des eignen Körpers gibt. Dieses zweite Netzwerk überlappt in Teilen (parietaler Kortex) mit dem ersten Netzwerk für die Verarbeitung körperbezogener Reize. Beide Netzwerke sind größtenteils in der rechten Hemisphäre verankert. Unsere Studie weist also auf eine Dominanz der rechten Hemisphäre hin, sowohl für die Verarbeitung körperbezogener Informationen als auch für die Unterscheidung des eigenen Körpers von dem anderer. Dies passt zu den Evidenz dass auch körperbezogene und mit der Selbst-Identifikation assoziierte Phänomene („out-of-body-experience“; „body-scheme“, „neglect“), eine rechtshemisphärische Dominanz aufweisen.