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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Ausleuchtung des OP-Feldes in Abhängigkeit von Zugangsweg und Lichtquelle bei spinalen Zugängen

Meeting Abstract

  • Eike Wilbers - Universitätsklinken Münster, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Münster, Deutschland
  • Christian Ewelt - Universitätsklinken Münster, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Münster, Deutschland
  • Walter Stummer - Universitätsklinken Münster, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Münster, Deutschland
  • Kushtrim Shala - Marienhospital Borken, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Borken, Deutschland
  • Mark Klingenhöfer - Städtisches Klinikum Dresden-Friedrichstadt, Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch623

doi: 10.3205/15dgch623, urn:nbn:de:0183-15dgch6230

Published: April 24, 2015

© 2015 Wilbers et al.
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Text

Einleitung: Eine ausreichende Visualisierung des Operationsfeldes ist für den Erfolg einer spinalen Operation ausschlaggebend. Neben der Wahl der Vergrößerungshilfe spielt die Ausleuchtung eine entscheidende Rolle. Insbesondere bei der Minimalisierung der Zugänge und zunehmender Tiefe des Operationsfeldes ist die richtige Wahl des Zugangssystems und der Lichtquelle entscheidend.

Material und Methoden: In einem Modellversuch wurden verschiedene Lichtquellen und Zugangssysteme verglichen. Die Beleuchtungsstärke wurde mit einem Luxmeter gemessen, die Messkammer wurde mit Schaumstoff abgedunkelt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Es wurden sechs verschiedene Tubes mit unterschiedlichen Längen (60 mm, 80 mm und 110 mm) und Durchmessern (18 mm, 21 mm und 24 mm), mit und ohne integrierte Lichtleiter, sowie zwei verschiedene Sperrer (Länge 64 mm und 80 mm) mit verschiedenen Öffnungsweiten (18 mm, 21 mm und 24 mm) verwendet. Ferner wurde ein Endoskop mit integriertem Lichtleiter verwendet. Als Lichtquellen wurden ein Mikroskop in verschiedenen Stärken (10 %, 50 % und 100 %) im Abstand von 40 cm zum Versuchsaufbau, einer OP-Leuchte (150 W) und eine Stirnlampe (3,7 V, max. 630 mA) verwendet.

Ergebnisse: Für die externen Lichtquellen zeigte sich eine Korrelation zwischen Beleuchtungsstärke und Durchmesser des Tubes (je nach Lichtquelle r=0,652 bis r=0,964, p<0,001) bzw. Öffnungsweite des Sperrers (r=0,741 bis r=0,829, p<0,001).

Bei dem Lichtleiter zeigte sich eine negative Korrelation zum Durchmesser (r=-0,565, p<0,001).

Bei einem 80 mm langen Tube mit einem Durchmesser von 24 mm und einem vergleichbaren Sperrer von 8 cm Länge und einer Öffnungsweite von 24 mm war bei vier von fünf Lichtquellen die Beleuchtungsstärke bei dem Tube im Situs signifikant höher, bei 18 mm und 21 mm bei drei von fünf Lichtquellen. In einer multivariaten Analyse mit dem Faktor „Zugang“ (Sperrer vs. Tube) und den Kovariaten „Länge“ und „Zugangsweite“ zeigte sich ein signifikanter Effekt für den Faktor „Zugang“ für die Beleuchtungsstärke der OP-Leuchte und des Mikroskops, nicht jedoch für die der Stirnlampe.

Bei der Beleuchtung über den im Tube integrierten Lichtleiter ist die Beleuchtungsstärke der Beleuchtung durch die OP-Lampe und die Stirnlampe in 2 von 12 Kombinationen überlegen, durch das Mikroskop lässt sich jedoch ab einer Stärke von 50 % eine höhere Beleuchtungsstärke erreichen.

Mit dem Endoskop lässt sich eine Beleuchtungsstärke von 120540 Lux (Standardabweichung 7310 Lux) erreichen, eine höhere Beleuchtungsstärke als mit dem Mikroskop bei 50%.

Schlussfolgerung: Die Kombination von Mikroskop und Tubesystem scheint die beste Wahl bei tiefen mikrochirurgischen Zugängen an der Wirbelsäule zu sein. Alternativ kann auch ein vollendoskopischer Zugang eine gleichwertige Visualisierung erreichen.