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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Narbenhernien unter Immunsuppression – Analyse der Prognosefaktoren und Vorstellung der Ergebnisse von 1000 lebertransplantierten Patienten

Meeting Abstract

  • Panagiotis Fikatas - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Andreas Andreou - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Fritz Klein - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Volker Schmitz - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Marcus Bahra - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Daniel Seehofer - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Gero Puhl - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Johann Pratschke - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Sven-Christian Schmidt - Charité, Campus Virchow Klinikum, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch538

doi: 10.3205/15dgch538, urn:nbn:de:0183-15dgch5388

Published: April 24, 2015

© 2015 Fikatas et al.
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Text

Einleitung: Narbenhernien nach Lebertransplantation (LTX) stellen mit einer Inzidenz von bis zu 34% eine der häufigsten postoperativen Komplikationen dar. Trotzdem bestehen in der Literatur nur wenige Daten über Narbenbrüche von transplantierten Patienten. Ziel dieser Arbeit war die Analyse von potentiellen für die Entstehung von Narbenhernien nach LTX.

Material und Methoden: In unserer Studie wurden 1000 erwachsene Patienten eingeschlossen, die im Zeitraum von 2002 bis 2012 lebertransplantiert wurden. Es erfolgte eine Untersuchung der demographischen, laborchemischen und perioperativen Daten der Patienten, bei denen eine Narbenhernie operativ versorgt werden musste.

Ergebnisse: Bei 100 Patienten (10%) erfolgte durchschnittlich 25,6±16,5 Monate nach LTX die operative Therapie der Narbenhernie. 8 Patienten wurden laparoskopisch mit einem IPOM versorgt, 11 mit erhielten ein IPOM in offener Technik. Bei 10 Patienten wurde ein Netz in Onlay Technik und bei 57 Patienten in Sublay Technik implantiert. In 14 Fällen erfolgte die primäre Fasziennaht. Postoperativ trat bei 4 Patienten eine Netzinfektion auf. Bei 21 Patienten kam es zu einem Hernienrezidiv. Grunderkrankung, MELD-score, Child-Status und Dialysepflicht hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Entstehung einer Narbenhernie (p=NS). In der Univariat-Analyse konnten folgende Risikofaktoren für die Entstehung einer Narbenhernie identifiziert werden: Alter >50 Jahre (p=0,03), BMI >25 (p=0,003), Aufenthalt auf der Intensivstation post LTX von >14 Tagen (p=0,003), Revisionslaparotomien (p=0.014) und Serum Kreatinin >1,4 mg/dl 1 Jahr nach LTX (p=0,004). Ein Immunsuppressionsschema mit Mycophenolat Mofetil (p=0,018) oder Rapamycin (p=0,003) hatte ebenfalls einen signifikant negativen Einfluss auf das Erscheinen einer Narbenhernie.

Schlussfolgerung: Unsere Studie konnte mehrere Parameter als Einflussfaktoren bei der Entstehung einer Narbenhernie nach LTX identifizieren. Bei Patienten mit entsprechendem Risikoprofil sollten engmaschige Kontrollen zur frühzeitigen Erkennung einer Narbenhernie erfolgen.