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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Profil diverser nichtvaricöser venöser Erkrankungen mit gefäßchirurgischem(-interventionellem) Versorgungsbedarf – eine repräsentative Kasuistikauswahl mit ihrem anspruchsvollen Management

Meeting Abstract

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  • Zuhir Halloul - Chirurgische Klinik der Universitätsklinik Magdeburg A.ö.R., Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • Frank Meyer - Chirurgische Klinik der Universitätsklinik Magdeburg A.ö.R., Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch536

doi: 10.3205/15dgch536, urn:nbn:de:0183-15dgch5365

Published: April 24, 2015

© 2015 Halloul et al.
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Einleitung: Venöse Erkrankungen können vielgestaltig sein, auch jene des operationspflichtigen & damit gefäßchirurgisch relevanten nichtvaricösen Profils. Ziel: Praxisnahe Demonstration fallspezifischer Charakteristika des pathoanatomischen, degenerativen, inflammatorischen & malignen Profils von nichtvaricösen Venenerkrankungen mit interventioneller & operativer Versorgungsanzeige.

Material und Methoden: Anhand spezieller Fallkonstellationen wird das diagnostische & therapeutische Management o.a. venöser Erkrankungen einschließlich ihres Verlaufs dargestellt.

Ergebnisse:

1.
54-jährige Frau: Mittelfristiges, relativ tumorstabiles Outcome (5 Jahre & 6 Monate) eines ursprünglich hepatisch infiltrierten, erfolgreich interdisziplinär lokal R0-resezierten (segmentale V.-cava-Resektion, Leberteilresektion, Tumorthombektomie in den Vv. hepaticae) & pulmonal metastasierten Leiomyosarkoms der V. cava inferior mit multimodaler Behandlung (u.a. multiple Chemotherapieprotokolle) mit akzeptabler Lebensqualität trotz eines nicht komplikationslosen Verlaufes (therapieresistente Lymphocele) bei diesem selten beschriebenen Krankheitsbild einer solchen Konstellation.
2.
In der CT-A wird bei einer 76-jährigen Frau in Vorbereitung einer offener BAAA-Versorgung die außergewöhnliche Mündung der V. renalis sinistra in die V. iliaca communis sinistra beschrieben, was einen bedeutsamen Op-taktischen Aspekt neben den anatomisch-arteriellen Varianten darstellt.
3.
Venös-aneurysmatische Malformationen der Thoraxwand als seltene Ursache von Lungenembolien (66-jähriger Mann) als bereits konnatale Manifestation eines aneurysmatisch veränderten Venenkonvoluts im Abflussgebiet der V. brachialis/axillaris/subclavia dextra als auch Thoraxwandvenen mit erfolgtem therapeutischen Splitting von radiologisch-interventioneller Embolisation & sequenzieller gefäßchirurgischer Aneurysmahalsligatur (Einmündung der venösen Malformation) zur effizienten Abwendung der rezidivierenden Lungenembolieepisoden sowie signifikanten Rückbildung der Gefäßanomalie, nicht zuletzt zur Rupturprophylaxe und Abwendung einer weit traumatischeren Resektion.
4.
Erfolgreiches 2-seitiges Hybridverfahren (interventionelle Radiologie/Gefäßchirurgie) wegen paraneoplastischer kompressionsbedingter V.-cava-superior-Thrombose bei BroCa (65-jähriger Patient), insbesondere links-transjugulär offen-chirurgische Thrombektomie & transfemorale Stentplatzierung im V.-cava-superior-Stenosebereich und der V. brachiocephalica sinistra) mit nachfolgend ermöglichter Radiatio zur Vorbeugung eines Rechtsherzversagen & Verbesserung der Lebensqualität.
5.
Im Fall von venöser Stauung nach kubitaler av-Fistelanlage wird die Ligatur der V. communicans als zuverlässige, sichere & mit limitiertem operativen Aufwand vorzunehmende Option im therapeutischen Konzept empfohlen, die auch unter prophylaktischer Zielstellung mit hoher Erfolgsaussicht anzuraten ist.
6.
Seltenes Aneurysma der V. poplitea (5.-häufigste Lokalisation) als Ursache für rezidivierende Lungenembolie(n) (als venös-aneurysmatische Quelle mit in die Differenzialdiagnose einzubeziehen) rechtfertigen das gefäßchirurgische Vorgehen.

Schlussfolgerung: Die aufgeführten komplexen Fallkonstellationen zeigen die anspruchsvolle Komplexität auf, die ein kompetentes interdisziplinäres Management in Diagnostik, Entscheidungsfindung & therapeutischem Setting erfordert, nicht selten als Hybridverfahren konzipiert bzw. in einem gefäßmedizinischen Zentrum ausgeführt.