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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die Konversion bei laparoskopischer Pankreaskopfresektion – Erfahrungen aus 78 laparoskopisch assistierten Pankreaskopfresektionen mit offener Rekonstruktion

Meeting Abstract

  • Uwe Wittel - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Simon Küsters - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Tobias Keck - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Konrad Karcz - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Frank Makowiec - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Ulrich T. Hopt - Universitätsklinik Freiburg, Allgemein- und Visceralchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch532

doi: 10.3205/15dgch532, urn:nbn:de:0183-15dgch5323

Published: April 24, 2015

© 2015 Wittel et al.
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Einleitung: Die Entwicklung leistungsfähiger Versiegelungsverfahren zur Hämostase ermöglicht die laparoskopische Durchführung komplexer Eingriffe wie die Pankreaskopfresektion. Wie bei allen Pankreaseingriffen variiert das Schwierigkeitsniveau der Operation insbesondere durch die entzündliche Veränderung des Pankreasparenchyms. Insbesondere bei chronischer Pankreatitis und Malignomen im Bereich der pankreasnahen Venen entsteht ein hoher Schwierigkeitsgrad der ein laparoskopische Vorgehen unmöglich macht. In unserer Studie untersuchen wir den Operations- und perioperativen Verlauf nach 81 konsekutiven laparoskopischen Pankreaskopfresektionen mit offener Rekonstruktion über eine kleine Laparotomie.

Material und Methoden: 78 laparoskopisch assistierte Pankreaskopfresektion wurden seit 2010 in unserer Klinik von 2 Operateuren durchgeführt. In einer prospektiv geführten SPSS Datenbank wurden Operationsverlauf und perioperative Komplikationen dokumentiert. Als Konversion wurde die Eröffnung des Abdomens vor vollständigem Absetzen des Mesopankreas definiert.

Ergebnisse: 54 (69,2%) der Eingriffe wurden aufgrund eines Malignoms durchgeführt wobei Adenokarzinome mit 33 (42,3%) die häufigste Diagnose ausmachten. Die mittlere Operationszeit betrug 439 ± 105 Minuten. In 29 Fällen wurde das Abdomen vor Absetzen des Mesopankreas eröffnet, so dass die Konversionsrate 37,2% betrug. In 15 Fällen (51,7%) war eine Adhärenz des Tumors an der Pfortader der Grund der Konversion (13 Fälle ductales Adenokarzinom). Adhäsionen waren in 4 Fällen (13,8), Blutungen und sonstiges in je 3 Fällen (10,3%) und anatomische Unklarheiten sowie Probleme bei großen Tumoren in je 2 Fällen (6,9%) der Grund der Konversion. Patienten nach Konversion zeigten keine erhöhte perioperative Morbidität. Von insgesamt 35 Patienten mit chirurgischen postoperativen Komplikationen (44,9%) entfielen 10 Patienten auf die Gruppe der Patienten mit Konversion (34,5%). Klinisch bedeutsame Pankreasfisteln entwickelten sich in 2 Patienten nach Konversion im Vergleich zu 14 Patienten ohne Konversion ( 6,8% vs. 28,6%; p<0,01). Die Rate an Revisionsoperationen war identisch, so wurde bei 3 Patienten nach Konversion (10,3%) und 8 Patienten ohne Konversion eine Revisionsoperation durchgeführt (16,3%).

Schlussfolgerung: Eine Adhärenz des Tumors an den pankreasnahen großen Venen stellt mit Abstand den häufigsten Grund für eine Konversion bei laparoskopischer Resektion des Pankreaskopfes dar. Für den Patienten entstehen durch eine Konversion aber keine Nachteile.