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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

SMART-Stoma: Ein Verfahren zur Propyhlaxe parastomaler Hernien

Meeting Abstract

  • Hagen Rudolph - Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
  • Matthias Berger - Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland
  • Joachim Boese-Landgraf - Klinikum Chemnitz gGmbH, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chemnitz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch511

doi: 10.3205/15dgch511, urn:nbn:de:0183-15dgch5110

Published: April 24, 2015

© 2015 Rudolph et al.
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Text

Einleitung: Parastomale Hernien sind für betroffene Patienten und behandelnde Chirurgen eine belastende und problematisch zu lösende Entität. Sie treten mit einer Häufigkeit von mehr als 50 Prozent nach 3 Jahren auf und sind damit ein medizinisch und wirtschaftlich relevantes Thema. Die SMART (Stapled Stoma Reinforcement Technique) ist ein viel versprechendes Verfahren zur Vermeidung dieser Hernien. Es werden die Technik und erste Ergebnisse der europaweiten Multicenterstudie, an der sich das Klinikum Chemnitz als erstes Zentrum in Deutschland beteiligt, vorgestellt.

Material und Methoden: Es erfolgt eine Bauchwandverstärkung durch eine Netzarmierung mit kreisförmiger Ausstanzung der hinteren Rektusscheide unter Benutzung eines gängigen Zirkularstaplers. Das Netz wird dann auf der vorderen Rektusscheide fixiert und der Darm als endständiges Stoma durch die Öffnung gezogen und in üblicher Weise fixiert. Das Verfahren kommt bei allen Eingriffen in Betracht, die mit der Anlage eines definitiven endständigen Stomas einhergehen, insbesondere bei Rektumexstirpationen. Bislang wurden in unserer Klinik 15 Patienten auf diese Weise operiert. Die Anlage eines SMART-Stomas kann sowohl offen als auch laparoskopisch erfolgen.

Ergebnisse: In einem Nachbeobachtungszeitraum von derzeit zwei Jahren sind bisher keine methodenspezifischen Komplikationen aufgetreten. Insbesondere kam es zu keiner netzbedingten Arrosion des Darmes und zu keinem Infekt. Eine Revision durch Laparotomie musste wegen Ileus aus anderer Ursache durchgeführt werden. Die Rekrutierungsphase der Multicenterstudie ist noch nicht abgeschlossen.

Schlussfolgerung: SMART ist ein viel versprechender Ansatz zur Vermeidung parastomaler Hernien. Erste Ergebnisse sprechen für eine unproblematische Anwendbarkeit bei vertretbaren zusätzlichen Kosten.