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Inzidenz von Narbenhernie nach Ileostomarückverlagerung bei tiefer anteriorer Rektumresektionen – eine klinische und radiologische Analyse
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Die Anlage eines protektiven doppelläufigen Ileostomas im Rahmen tiefer anteriorer Rektumresektionen bei Patienten mit einem Rektumkarzinom hat sich als Standartverfahren etabliert und führt zu einer deutlichen Senkung klinisch apparenter Anastomoseninsuffizienzen. Bezügliche der Rückverlagerungsoperationen stehen 2 wesentliche Komplikationen im Vordergrund: Wundinfekte und Narbenhernien an der ehemaligen Stomastelle. Insbesondere im Hinblick auf die Narbenhernienrate bestehen erhebliche Abweichungen in der vorliegenden Literatur mit Raten zwischen 0 und 48 %. Zudem sind die Risikofaktoren für die Entwicklung einer Narbenhernie an der ehemaligen Stomastelle nur unzureichend aufgearbeitet. Die vorliegende Arbeit untersucht die Inzidenz von Narbenhernien nach Ileostomarückverlagerungen (ISRV) und die zugrundeliegenden Risikofaktoren.
Material und Methoden: Es wurden retrospektiv die klinischen Daten und Nachsorge-Computertomographien (CT) aller Patienten mit Rektumkarzinom überprüft, bei denen vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2013 eine ISRV durchgeführt wurde. Die Inzidenz von Narbenhernien an der ehemaligen Stomastelle wurde in dieser Arbeit ausgewertet. Im Hinblick auf die Risikofaktoren wurden Chemotherapie (Art und Dauer), und Entwicklung eines Wundinfektes untersucht.
Ergebnisse: 77 ISRV an 77 Patienten (54m:23w) wurden in zuvor genannten Zeitraum durchgeführt. All Patienten (100%) erhielten das Ileostoma in einer Sitzung während der Tumoroperation. Der mediane Follow-up-Zeitraum betrug 12 Monate (Spannweite 1-31 Monate). Alle Patienten erhielten regelmäßige CT des Abdomen zur Nachsorge. 77 Patienten (100%) erhielten eine neoadjuvante Chemotherapie, wohingegen 27 (35%) Patienten zusätzlich eine adjuvante Therapie erhielten. Die mediane Zeit zwischen Anlage bis ISRV betrug 12 Wochen (Spannweite: 1 bis 25 Monate). Die mediane Zeit zwischen Beendigung der adjuvante Chemotherapie und ISRV betrug 25 Wochen (Spannweite: 2 bis 77 Wochen). Wundinfekte traten bei 5 (6.4%) Patienten auf. In 1 Fall (1.3 %) kam nach der ISRV zu einer Narbenhernie.
Schlussfolgerung: Die Inzidenz von Hernien an der ehemaligen Stomastelle nach ISRV ist deutliche geringer als in der publizierten Literatur. Neoadjuvante Chemotherapie und Wundinfekte korrelierten nicht mit dem Auftreten einer Hernie.