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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Makromorphologische Relation von abdominellem Fett über und unter der Scarpaschen Faszie bei Patienten nach diätetisch und bariatrisch induziertem Gewichtsverlust – Eine Pilotstudie

Meeting Abstract

  • Sascha Wellenbrock - Agaplesion Markus Krankenhaus, Plastische- und Ästhetische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Daniel Kalbermatten - Universitätsspital Basel, Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgie, Basel, Schweiz
  • Gregor Raschke - Friedrich Schiller Universität Jena, Mund- Kiefer- Gesichtschirurgie, Plastische Chirurgie, Jena, Deutschland
  • Ulrich Rieger - Agaplesion Markus Krankenhaus, Plastische- und Ästhetische, Wiederherstellungs- und Handchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch461

doi: 10.3205/15dgch461, urn:nbn:de:0183-15dgch4610

Published: April 24, 2015

© 2015 Wellenbrock et al.
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Text

Einleitung: Das abdominelle Fettdepot über und unter der Scarpa- Faszie unterscheidet sich neben der anatomischen Lokalisation an sich auch makromorphologisch voneinander. Aktuell gibt es in der Literatur wenig Informationen über die relative Verteilung der oberen und unteren Fettschichten bei Patienten nach massivem Gewichtsverlust (MGV). Diese Studie hat das Ziel, die relative Fettverteilung zwischen tiefem und oberflächlichem Abdominalfett bei Patienten nach massivem Gewichtsverlust zu evaluieren, welche sich an unserer Institution zum abdominellen Bodycontouring vorstellen.

Dabei werden 2 Gruppen miteinander verglichen:

1.
Patienten nach „spontanem“ Gewichtsverlust, d.h. z.B.Ernährungsumstellung
2.
Patienten nach Gewichtsverlust durch bariatrische Chirurgie

Material und Methoden: Es wurden alle Patienten nach MGV mit konstantem Gewicht über einen Zeitraum von mindestens 24 Monaten eingeschlossen, welche sich an unserer Institution zwischen Juli 2008 und Juni 2009 zur Abdominoplastik vorstellten. Ausschlusskriterien waren vorbestehende metabolische oder maligne Erkrankungen. Patienten mit Mangelernährung wurden bis zur Korrektur derselben zunächst von der Studie zurückgestellt und nach erneuter Evaluation bei normalen Werten eingeschlossen.

Ergebnisse: Neunzehn Patienten nach MGV wurden in die Studie eingeschlossen, 7 Post-bariatrische und 12 mit selbst induziertem Gewichtsverlust durch Diät (5 männlich und 14 weiblich; Durchschnittsalter 45,5 Jahre; Range 36-45 Jahre). Der durchschnittliche Gewichtsverlust lag bei 48 kg ( 57 kg in der Postbariatrischen und 28 kg in der Ernährungsumstellungsgruppe), der durchschnittliche Body Mass Index (BMI) lag bei 29.2 kg/m² (Range 24.0-40.7 kg/m²) zum Zeitpunkt der Abdominoplastik. Die morphologische Analyse zeigte eine relative Verteilung von den tiefen zu den oberflächlichen Fett-Schichten von 42 zu 58 % in der post-bariatrischen Gruppe und 31 zu 69 % in der Ernährungs-Gruppe. Dieser Unterschied war trotz der sehr kleinen Fallzahl statistisch signifikant (p<0.05).

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen einen signifikanten Unterschied der morphologischen Verteilung von Fett über- und unter der Scarpa Fazie im Hinblick den Modus der Gewichtsreduktion. Diese Daten sollten auch in Hinblick auf die autologe Fettgewebstransplantation (Lipofilling) in Hinblick auf den Ort der Fettentnahme (z.B. oberflächlich oder tief abdominell) Anlass zu weiteren Studien geben, da diese Schichten sich offensichtlich sehr unterschiedlich metabolisch und hormonell verhalten.