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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Outcome und Patientenzufriedenheit nach 142 FCI-Lappenplastiken zur Brustrekonstruktion

Meeting Abstract

  • Victoria Struckmann - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Alberto Peek - Gemeinschaftspraxis für Plastische Chirurgie Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Oliver Wingenbach - Gemeinschaftspraxis für Plastische Chirurgie Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Leila Harhaus - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Ulrich Kneser - BG Unfallklinik Ludwigshafen, Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland
  • Gisbert Holle - Gemeinschaftspraxis für Plastische Chirurgie Wingenbach, Holle & Peek, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch451

doi: 10.3205/15dgch451, urn:nbn:de:0183-15dgch4510

Published: April 24, 2015

© 2015 Struckmann et al.
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Text

Einleitung: Die von Papp inaugurierte fascio-cutane infragluteale (FCI)-Lappenplastik kann als freier mikrochirurgischer Gewebetransfer zur Brustrekonstruktion nach kompletter Ablatio mammae aber auch nach Teilresektionen eingesetzt werden. Allerdings wird diese Technik bisher nur von wenigen Zentren angeboten. In dieser Studie werden die Ergebnisse von 142 FCI-Lappenplastiken zur Brustrekonstruktion, deren Outcome und die Patientenzufriedenheit untersucht und vorgestellt.

Material und Methoden: Alle Patientinnen, die zwischen 2008 und 2013 eine FCI-Lappenplastik zur Brustrekonstruktion nach Mammacarcinom erhielten, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Vancouver Scar Scale (VSS) dokumentierte die Narbenqualität. Die retrospektive Erfassung der postoperativen Schmerzsituation erfolgte anhand einer numerischen Rating-Skala (NRS). Die postoperative Patientenzufriedenheit und das subjektiv empfundene kosmetische Ergebnis wurden mittels praxisinternem Fragebogen und Ästhetikscore erfasst.

Ergebnisse: Von den 142 Patientinnen konnten 108 (76%) in die Studie eingeschlossen werden. Das mittlere Follow-Up betrug 40,2 Monate (min. 12, max. 58 Monate), das mittlere Alter lag bei 45,4±9,17 Jahren (23-69 Jahre). Die Lappenverlustrate betrug 0,7% (n=1). Die postoperativen Schmerzen wurden im Mittel mit 4,2±2,5 auf der NRS angegeben. Das Brustrekonstruktionsergebnis bewerteten 71,4% als sehr gut (n=43) oder gut (n=33) und 88,9% (n=96) würden die OP-Technik weiterempfehlen. 79,6% (n=86) waren wie persönlich erwartet oder sogar früher (29,6%, n=32) postoperativ wieder mobil. Die Nachbehandlungsdauer betrug bei 78,7% (n=85) zwischen 6 und 12 Wochen. In 22 Fällen (21,3%) wurde ≥6 Monate ambulant nachbehandelt. Der Einladung zur Nachuntersuchung folgten 47 (43,5%) Patientinnen. Die Narben im Bereich der rekonstruierten Mamma wurden in 80,8% mit 1 (n=16) oder 2 (n=22) Punkten in der VSS bewertet. Die Narben der glutealen Spenderregion in 89,4% mit 2 (n=17) oder 3 (n=25) Punkten.

In 3 Fällen war zuvor eine DIEP-Lappenplastik zum Aufbau der Gegenseite durchgeführt worden. Diese Patientinnen bewerteten Form und Haptik der mittels FCI rekonstruierten Brust als besser. Nur 2 Patientinnen haben im Verlauf eine angleichende Straffung der Gesäßgegenseite durchführen lassen.

Schlussfolgerung: Die FCI-Lappenplastik zur Brustrekonstruktion stellt eine sichere Op-Technik mit geringer Lappenverlustrate dar. Sie bietet ein gutes Outcome im Bereich Form, Haptik und Narbenqualität der rekonstruierten Brust. Mit diesem Verfahren ist eine hohe Patientenzufriedenheit bei schneller postoperative Mobilisation zu erreichen. Für eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Techniken (z.B. DIEP, TMG) wäre eine konsequente Erhebung von objektivierbaren Daten wünschenswert.