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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Anatomische Variationen des M. pectoralis major und deren Bedeutung für die Zugangswege der Mammaaugmentation

Meeting Abstract

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  • Maximilian Otte - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Christoph Andree - Sana Krankenhaus Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Per Heden - Akademikliniken, Stockholm, SE

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch427

doi: 10.3205/15dgch427, urn:nbn:de:0183-15dgch4270

Published: April 24, 2015

© 2015 Otte et al.
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Einleitung: Die Anatomie des M. Pectoralis major (PM) spielt eine wichtige Rolle in der rekonstruktiven und ästhetischen Mammachirurgie. Mehrere Studien beschreiben eine hohe anatomische Varianz des M. Pectoralis major und minors sowie deren Bedeutung für die Brustrekonstruktion. Die anatomische Beziehung zwischen dem distalen Anteil des PM und dem unteren Implantatpol sowie das Verhältnis der präoperativen Brustbreite zu der intraoperativen Breite des PM in der ästhetischen Mammaaugmentation wurden bisher noch nicht beschrieben.

Material und Methoden: In einer prospektiven Studie bei 85 primären Mammaaugmentationen erfolgten prä- und intraoperative Messungen der Brust sowie der Pektoralismuskulatur. Präoperativ erfolgte eine Messung der Brustbreite und Höhe der Inframammärfalte( IMF). Intra-operativ erfolgte eine Messung der Breite des Pectoralis major und des Abstandes des distalen PM vom unteren Implantatpol. Die Höhe der IMF und die Beziehung der IMF zum unteren Implantatpol wurden verglichen. Die Brustbreite wurde mit der intraoperativen gemessenen Breite des M. Pectoralis major verglichen.

Ergebnisse: Bei allen Patienten erfolgte eine primäre Mammaaugmentation mit inframammärem Zugang in Dual Plane Technik mit anatomischen Implantaten. Der distale Ansatz sowohl des PM als auch des Pectoralis minor zeigte sich sehr variabel. In 96,5% lag der untere Implantatpol auf Höhe der IMF bzw. distal davon. In 35% der Fälle zeigte sich ein Unterschied in der Breite des PM und bei 53% eine unterschiedliche Distanz im Vergleich zum unteren Implantatpol. Eine statistische Signifikanz zwischen präoperativ gemessener Brustbreite sowie intraoperativ validierter Länge und Breite des PM bestand nicht (p>0.5). In 9.4% zeigte sich eine Separation des PM am sternalen Ansatz.

Schlussfolgerung: Aufgrund der sehr hohen anatomischen Varianz der Länge und Breite der Pektoralismuksulatur besteht bei der ästhetischen Mammaaugmentation die absolute Notwendigkeit einer direkten Darstellung des distalen Ansatzes des PM um eine exakte Definition der Unterbrustfalte und somit ein langfristig stabiles Operationsergebnis ohne Animationsprobleme zu erzielen. Dies lässt sich unserer Meinung nach nur durch einen inframammären Zugang erzielen.