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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Blasenerhaltende Resektion und kombinierte Hochdosisrate-Brachytherapie bei Blasen-Prostata-Rhabdomyosarkomen im Kindesalter: Technische Aspekte, Herausforderungen und eigene Erfahrungen

Meeting Abstract

  • Jörg Fuchs - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung V - Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland
  • Frank Heinzelmann - Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Radioonkologie, Tübingen, Deutschland
  • Frank Paulsen - Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Radioonkologie, Tübingen, Deutschland
  • Ulf Lamprecht - Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Radioonkologie, Tübingen, Deutschland
  • Daniel Zips - Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Radioonkologie, Tübingen, Deutschland
  • Martin Bleif - Klinikum am Eichert, Klinik für Radioonkologie, Göppingen, Deutschland
  • Guido Seitz - Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Abteilung V - Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch423

doi: 10.3205/15dgch423, urn:nbn:de:0183-15dgch4230

Published: April 24, 2015

© 2015 Fuchs et al.
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Text

Einleitung: Obwohl sich die Behandlungsergebnisse von Patienten mit Blasen-Prostata-Rhabdomyosarkomen (BPRMS) in der Vergangenheit verbessert haben, ist die Zystektomierate in großen Therapieoptimierungsstudien immer noch zu hoch. In der Vergangenheit wurde die blasenerhaltende Chirurgie in Kombination mit der low dose rate (Niedrigdosisrate, LDR)-Brachytherapie in Frankreich eingeführt. Der Nachteil liegt darin, dass diese Brachytherapieform nicht ubiquitär verfügbar ist. Das Ziel der Studie war es die blasenerhaltende Chirurgie mit der high-dose-rate (Hochdosisrate, HDR)-Brachytherapie als neue Therapieoption für Patienten mit BPRMS zu etablieren.

Material und Methoden: Das Behandlungsprinzip war es eine organerhaltende Tumorresektion (R0/R1) bei nicht Blasenhals-überschreitenden Tumoren durchzuführen. Intraoperativ erfolgte die zirkuläre Platzierung von 4 bis 6 Brachytherapiesonden im Bereich der Blasenhals-Prostata-Region. Postoperativ erfolgte CT-geplant die HDR-Brachytherapie (3 Gy / Fraktion, 2 Fraktionen im Abstand von 6h/Tag) an 6 Behandlungstagen. Bisher wurden insgesamt 5 Patienten in unserer Klinik therapiert.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte eine blasenerhaltende Operation mit postoperativer Brachytherapie durchgeführt werden. Die Behandlung wurde von allen Patienten gut toleriert. Es traten keine therapiebedingten akuten Toxizitäten auf. Bei zwei Patienten war eine Revision der Katheterlage (Rektumnahe Katheterlage, Katheterrigidität) aufgrund einer ungünstigen Dosisverteilung nach dem Planungs-CT notwendig. Bei einem Patienten kam es zu einem Lokalrezidiv 6 Monate nach der Lokaltherapie. Alle anderen Patienten befinden sich in der ersten Vollremission. Bei einem Patienten entwickelte sich eine neurogene Blasenentleerungsstörung.

Schlussfolgerung: Die kombinierte blasenerhaltende Tumorresektion mit HDR-Brachytherapie stellt eine neue Therapieoption für ausgewählte Patienten mit BPRMS dar. Im Rahmen der Präsentation sollen die Limitationen der Methode dargestellt sowie spezielle technische Aspekte diskutiert werden.