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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die chirurgische Behandlung von Bronchustumoren bei Kindern und Jugendlichen

Meeting Abstract

  • Jochen Hubertus - Dr. von Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgie, München, Deutschland
  • Thomas Nicolai - Dr. von Haunersches Kinderspital, Abteilung für Pädiatrische Intensivmedizin, Kinder-Bronchoskopie, München, Deutschland
  • Karl Reiter - Dr. von Haunersches Kinderspital, Abteilung für Pädiatrische Intensivmedizin, Kinder-Bronchoskopie, München, Deutschland
  • Dietrich von Schweinitz - Dr. von Haunersches Kinderspital, Kinderchirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch421

doi: 10.3205/15dgch421, urn:nbn:de:0183-15dgch4210

Published: April 24, 2015

© 2015 Hubertus et al.
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Text

Einleitung: Tumoren der Bronchien kommen bei Kindern und Jugendlichen äußerst selten vor und wenig ist über das richtige chirurgische Vorgehen bekannt. Deshalb sollen die klinischen Daten von drei eigenen Patienten und die existierende Literatur ausgewertet werden.

Material und Methoden: Von 2010–2014 wurden bei 3 Patienten (4J., 12J., 15 J.) ein Tumor des rechten Bronchus intermedius reseziert. Nach Vordiagnostik mit CT, MRT und Bronschoskopie und Biopsie erfolgte die Resektion jeweils knapp im Gesunden unter zusätzlicher Entfernung des Ober- und Mittellappens (Pat. 1), des Mittel- und Unterlappens (Pat. 2) bzw. des Mittellappens (Pat. 3) mit jeweiliger Reanastomose der verbliebenen Lungenanteile. Postoperativ gab es keine Komplikationen. Histologisch waren die Tumoren ein Hämangioperizytom (Pat. 1) bzw. Karzinoide (Pat. 2 + 3) und R0 reseziert. Pat. 1 erhielt adjuvante Chemotherapie gemäß dem pädiatrischen Weichteilsarkomprotokoll (CWS 2002P). Zur Nachsorge erfolgten 3-monatlich, ab dem 2. Jahr halbjährlich ein MRT und eine Bronchoskopie.

Ergebnisse: Alle Patienten sind 49, 10 bzw. 4 Monaten tumorfrei und ohne Zeichen einer respiratorischen Insuffizienz. Die Auswertung der vorhandenen Literatur zeigt das Vorkommen von Bronchustumoren vom Kleinkindes- bis ins Jugendlichenalter, ein breites Spektrum von histologischen Diagnosen mit einer Häufung von Karzinoiden und seltener mukoepidermoiden Karzinomen. Die wichtigste Therapieoption ist die wenn möglich Lungen erhaltende Resektion, bei malignem Tumor zusätzlich Chemotherapie und eventuell Bestrahlung. Die beschriebenen Patienten hatten generell eine gute Prognose.

Schlussfolgerung: Bei Bronchustumoren im Kindes- und Jugendlichenalter sollte grundsätzlich eine lungenerhaltende Resektion versucht werden. Hierfür erleichtert eine präoperative bronchoskopische Biopsie die Abschätzung der notwendigen Radikalität.