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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Mikrovaskuläre Rekonstruktion nach ablativer Chirurgie von ausgedehnten Tumoren des Oberkiefers und der Frontobasis

Meeting Abstract

  • Franz-Josef Kramer - Universitätsmedizin Göttingen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Göttingen, Deutschland
  • Florian Böhrnsen - Universitätsmedizin Göttingen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Göttingen, Deutschland
  • Hans Ludwig - Universitätsmedizin Göttingen, Neurochirurgie, Göttingen, Deutschland
  • Henning Schliephake - Universitätsmedizin Göttingen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Göttingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch403

doi: 10.3205/15dgch403, urn:nbn:de:0183-15dgch4030

Published: April 24, 2015

© 2015 Kramer et al.
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Einleitung: Die Prognose nach Resektion ausgedehnter Tumoren des Oberkiefers und der Frontobasis ist ungünstig. Gegenstand dieser Studie ist ein Erfahrungsbericht von freien mikrochirurgischen Rekonstruktionen nach Resektion von Tumoren der Frontobasis oder der Maxilla.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse wurden 41 konsekutive Patienten nachuntersucht, die zur Rekonstruktion eine freie Gewebeübertragung empfingen. Die Patienten litten an Karzinomen (n=12), Basaliomen (n=9), adenoid-zystischen Karzinomen (n=9), malignen Melanomen (n=4), bösartigen Meningeomen (n=3), Osteosarkomen (n=3) und am Hämangiopericytom (n=1). Zur Rekonstruktion fanden Transplantate des Unterarms (n=12), des anterolateralen Oberschenkels (n=8), des M. latissimus (n=4), der Fibula (n=5) und der Skapula (n=12) Verwendung. Zur Beurteilung wurden allgemeine klinische Parameter und lokale morphologische und Funktionskriterien herangezogen.

Ergebnisse: Die mittlere postoperative Überlebensdauer der Patienten betrug 9.5 Monate. 28 der 41 Patienten empfingen postoperativ eine Strahlentherapie und/oder eine Chemotherapie. Bei 17 Patienten konnte keine R0-Resektion erzielt werden. Das Heben der Transplantate verlief unkompliziert; eine relevante Morbidität der Entnahmeregion wurde nicht beobachtet. Bei 2 Patienten trat ein Transplantatverlust auf; diese wurden mit einem Alternativtransplantat versorgt. Die Rekonstruktion ergab bei allen Patienten eine sichere Weichgewebedeckung. Der Austritt von Liquor oder Zeichen einer Meningitis wurden nicht beobachtet. Bezogen auf das Ausmaß der Defekte erschien auch die faziale Konturierung bei allen Patienten als akzeptabel.

Schlussfolgerung: Trotz der nur geringen durchschnittlichen Überlebensdauer der Patienten ermöglichen die mikrovaskulären Rekonstruktionstechniken im Zusammenhang mit ausgedehnten Resektionen von Oberkiefer- und Frontobasistumoren auch in Kombination mit palliativen Therapiekonzepten eine suffiziente Vermeidung ernsthafter postoperativer Komplikationen.