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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Sind die Inzidenz und Outcome Schwerstverletzter abhängig von Datum oder Uhrzeit?

Meeting Abstract

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  • Carolina Pape-Köhler - Klinikum Köln-Merheim, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln, Deutschland
  • Rolf Lefering - Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Universität Witten/Herdecke, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch356

doi: 10.3205/15dgch356, urn:nbn:de:0183-15dgch3565

Published: April 24, 2015

© 2015 Pape-Köhler et al.
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Einleitung: Die Qualität der Versorgung polytraumatisierter Patienten ist abhängig von vielen internen Faktoren wie Erfahrung und Organisation des Trauma Teams. Inwieweit dies auch für externe Faktoren gilt, ist nicht abschließend geklärt.

Ziel dieser Fragestellung war es, Daten und Uhrzeiten mit besonders hohem Traumaaufkommen zu detektieren.

Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenanalyse des TraumaRegister DGU® (TR-DGU) über eine 10-Jahres-Periode (Januar 2002 – Dezember 2011) zur Prüfung des Einfluss externer Faktoren auf Inzidenz und Outcome polytraumatisierter Patienten wurden die Abhängigkeit von Datum und Uhrzeit untersucht.

Daten von 35.432 primär eingelieferten schwerverletzten Patienten (Injury Severity Score (ISS) >15) aus Deutschland wurden ausgewertet. Für die Outcome Evaluation wurden sowohl sekundär verlegte Patienten als auch Patienten ohne validen Revised Injury Severity Classification (RISC) score. Die Outcome Analyse erfolgte an 31.596 (89,2%) Patienten.

Analysiert wurden Inzidenz, Demographie und Verletzungsmuster. Für die Outcome Analyse wurde die beobachtete Krankenhausmortalität mit der erwarten Prognose verglichen.

Ergebnisse: Der erste Mai war der Tag mit dem höchsten Traumaufkommen, an Weihnachten und Neujahr passierten die wenigsten Unfälle. Die Tageszeit war der Faktor mit den größten Schwankungen in der Traumainzidenz. Verantwortlich hierfür waren Zeiten mit hohem Verkehrsaufkommen. Samstag war der Tag mit der höchsten Traumarate. Die meisten nächtlichen Unfälle fanden am Wochenende statt.

Das Outcome der Patienten entsprach in allen untersuchten Subgrupen der Prognose.

Schlussfolgerung: Es gibt deutliche Unterschiede in der Inzidenz im Bezug auf Datum oder Uhrzeit – entsprechend unserem sozialen Leben – aber nicht im Outcome der Patienten.