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Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Body Mass Index und Gesamtmortalität bei Überlebenden Patienten nach Diagnose eines kilorektalen Karzinoms: Prospektive Studie und Metaanalyse
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Das kolorektale Karzinom stellt in Deutschland bei Männern den dritthäufigsten und bei Frauen den zweithäufigsten bösartigen Tumor dar. Altersbezogene 5-Jahresüberleben sind in Deutschland und den USA über 60%. Während in epidemiologischen Studien Hinweise bestehen, dass Übergewicht und Fettleibigkeit Risikofaktoren zur Entstehung des KRK darstellen, wurde der Zusammenhang zwischen Anthropometrie und Überleben von am KRK erkrankten Patienten wenig untersucht. Ziel dieser Studie war es die Beziehung zwischen dem Body Mass Index (BMI) und der Gesamtmortalität nach Diagnose des KRK in einer prospektiven Studie und Metaanalyse zu untersuchen.
Material und Methoden: Wir führten eine prospektive Studie anhand von 2.143 Patienten in Deutschland durch, welche die Erkrankung eines KRK überlebt hatten. Die an der Studie beteiligten Patienten wurden im Mittel 4 Jahre nach Diagnose der Erkrankung rekrutiert. Der nach der Diagnose ermittelte BMI wurde nach der Rekrutierung anhand eines Fragebogens ermittelt, welcher durch die Patienten ausgefüllt wurde. Der Verlauf der Patienten wurden im Mittel über 3,5 Jahre weiter verfolgt. Der Zusammenhang zwischen BMI und Gesamtmortalität wurde anhand einer multivariablen Cox Regressionsanalyse mit Hazardfunktion untersucht. Zusätzlich erfolgte eine Metaanalyse von Studien (n=5) mittels Random-Effects-Modell, welche sich mit dem Zusammenhang zwischen dem BMI nach KRK-Diagnose und Gesamtmortalität beschäftigten.
Ergebnisse: In der prospektiven Studie verstarben 349 Patienten. Der BMI war nicht signifikant mit einer Gesamtmortalität assoziiert. Verglichen mit normalgewichtigen Überlebenden war die Hazard Ratio (HR) [95% Konfidenzintervall (KI)] für die Gesamtmortalität für Untergewichtige. Übergewichtige und fettleibige Patienten 1.65 (0.79–3.45), 0.80 (0.62–1.03) und 0.84 (0.62–1.14). In der Metaanalyse hatten untergewichtige Überlebende ein erhöhtes Risiko einer Gesamtmortalität [HR (95 % CI) 1.72 (1.18–2.49)]. Übergewichtige Überlebende hatten im Vergleich mit normalgewichtigen Überlebenden ein geringeres Risiko einer Gesamtmortalität [HR (95 % CI) 0.79 (0.71–0.88)]. Für fettleibige Patienten war das Risiko der Gesamtmortalität grenzwertig signifikant geringer, [HR (95 % CI) 0.88 (0.77–1.00)].
Schlussfolgerung: Während die aktuelle prospektive Studie wie auch kürzlich publizierte Studien zeigte, dass Übergewicht mit einer nicht signifikant geringerer Gesamtmortalität vergesellschaftet ist, zeigte die Metaanalyse ein geringeres Risiko einer Gesamtmortalität bei übergewichtigen überlebenden Patienten eines KRK.