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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Evaluation von prognostischen Faktoren bei pankreatischen neuroendokrinen Neoplasien

Meeting Abstract

  • Dominik Wiese - UKGM, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Katharina Kampe - UKGM, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Jens Waldmann - Universitätskliniken Giessen und Marburg, Standort Marburg, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Detlef K. Bartsch - UKGM, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland
  • Volker Fendrich - Uniklinik Marburg, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch197

doi: 10.3205/15dgch197, urn:nbn:de:0183-15dgch1977

Published: April 24, 2015

© 2015 Wiese et al.
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Text

Einleitung: Bei pankreatischen neuroendokrinen Neoplasien (pNEN) herrscht auch innerhalb einzelner Tumorentitäten große Heterogenität bezüglich der individuellen Prognose. In der Vergangenheit wurde u.a. für den Tumortyp, den Ki-67-Index und das Vorhandensein von Lebermetastasen ein Einfluss auf die Überlebenszeit nachgewiesen. Ziel der Arbeit war die Evaluation prognostischer Marker für Patienten mit pNEN.

Material und Methoden: Eine prospektive Datenbank von operierten Patienten mit pNEN (1987-2012) wurde retrospektiv im Hinblick auf potentiell prognostische Parameter bei sporadischen malignen pNEN ausgewertet. Die Artdiagnose Gastrinom, Insulinom, nichtfunktionelle und seltene funktionelle pNEN basierte auf klinischer Symptomatik, biochemischen Tests und der Histopathologie. Die Korrelationsanalyse von kumulativem Gesamtüberleben mit zuvor definierten möglichen prognostischen Faktoren erfolgte mittels Log-Rank-Test.

Ergebnisse: Von 200 Patienten hatten 100 (50%) Patienten eine sporadische maligne pNEN. 237 Operationen wurden durchgeführt, davon 169 Primär- und 64 Re-Eingriffe. Die hauptsächlich durchgeführten primären Pankreaseingriffe waren Enukleationen und distale Pankreasresektionen. Kein Patient mit benignem pNEN war an diesem verstorben. Von 100 Patienten mit malignen pNEN wiesen 46 Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung Lebermetastasen auf. 21 dieser Patienten erhielten synchron und 15 metachron eine Metastasenresektion. Nach einem medianen follow up von 6 Jahren lebten 159 (79,5%) Patienten (37,5% no evidence of disease, 42% alive with disease). Die kumulative Überlebensrate bei malignen pNEN korrelierte signifikant mit dem Vorhandensein von Lebermetastasen bei Diagnosestellung (p=0,02), dem R-Status (p=0,002) und Ki-67-Index (p=0,002). Zudem konnte erstmals für diese Tumoren der initiale CRP Wert (<5 mg/l vs. ≥5 mg/l) als signifikanter prognostischer Parameter identifiziert werden (p<0,001).

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit benignen pNEN führt die operative Therapie zur Heilung. Bei Patienten mit malignen pNEN erscheint der initiale CRP-Wert als prognostischer Parameter, der zusätzlich zu den etablierten Faktoren eine bessere Abschätzung der individuellen Prognose ermöglichen könnte.