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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Perioperative Morbidität und Mortalität in 80+ Patienten nach dorsaler C1/C2 Spondylodese bei traumatischer Densfraktur

Meeting Abstract

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  • Yu-Mi Ryang - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München, Deutschland
  • Insa Janssen - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München, Deutschland
  • Jens Gempt - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München, Deutschland
  • Bernhard Meyer - Klinikum rechts der Isar, Neurochirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch021

doi: 10.3205/15dgch021, urn:nbn:de:0183-15dgch0212

Published: April 24, 2015

© 2015 Ryang et al.
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Einleitung: Densfrakturen gehören zu den häufigsten Frakturen der HWS in geriatrischen Patienten und sind mit einer hohen Morbidität und Mortalität behaftet. Die optimale Therapie (chirurgisch vs. konservativ) dieser Hochrisiko-Patienten ist unklar. Diese Kohortenstudie analysiert Patienten über 80 Jahre, die aufgrund einer traumatischen Densfraktur operativ versorgt wurden.

Material und Methoden: 42 Patienten (14m /28w, mittleres Alter 87 Jahre (80-94 Jahre)) mit traumatischer Densfraktur wurden zwischen April 2008 und September 2013 mittels posteriorer C1/C2 Spondylodese operativ versorgt. Neurostatus, Komorbiditäten, perioperative Komplikationen (operativ/medizinisch), Dauer des stationären und Intensivaufenthaltes und Mortalität wurden untersucht.

Ergebnisse: Die OP-Zeiten betrugen im Mittel 117±33 Min (56-197), der mittlere Krankenhausaufenthalt lag bei 15±10 Tagen (4–56). Während des stationären Aufenthaltes verstarb kein Patient, 2 Patienten (5%) verstarben innerhalb von 30 Tagen nach OP. Alle Patienten wiesen Begleiterkrankungen auf. Im Mittel waren es 3.4±2 (1–7). 78% (32 pats.) waren laut ASA-score schwer systemisch vorerkrankt (ASA-Score III und IV).

6 (14%) der Patienten erlitten präoperative, 5 (12%) OP-assoziierte und 21 (50%) postoperative Komplikationen. 4 (9.5%) benötigten eine Re-OP aufgrund von Schraubenfehllagen.

6 (14%) der Patienten wiesen ein präoperatives neurologisches Defizit auf. 1 (2.3%) verbesserte sich, 5 (12%) waren postoperativ unverändert. Kein Patient verschlechterte sich postoperativ neurologisch und keiner erlitt eine neurovaskuläre Verletzung.

10 (24%) der Patienten mussten vorübergehend intensiv-medizinisch betreut werden (MW 2 ± 4.4 Tage; 1-19).

Schlussfolgerung: Die Rate an operativ bedingten Komplikationen bei diesen Hochrisiko-Patienten war niedrig und akzeptabel. Neurovaskuläre Läsionen traten keine auf. Jedoch trat eine hohe Rate an zum Teil schwerwiegenden medizinischen perioperativen Komplikationen auf, die einen verlängerten stationären oder intensivmedizinischen Aufenthalt bedingten. Die optimale Behandlungsstrategie dieser schwerkranken und gebrechlichen Patienten, ob chirurgisch oder konservativ, ist bisher unklar und soll in zur Zeit laufenden einer randomisierten internationalen Multicenterstudie geklärt werden.