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Outcome und Follow-up nach Explantation aortaler Stentgrafts
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben endovaskuläre Verfahren einen erheblichen Stellenwert in der Therapie aortaler Aneurysmen erreicht. Dadurch gewinnt auch die Behandlung später Komplikationen zunehmend an Bedeutung. Hierzu zählt der späte Verfahrenswechsel zum offenen Aortenersatz. Wir berichten über 10 Patienten, die am Universitätsklinikum Frankfurt eine Stentgraft-Explantation nach endovaskulärer Ausschaltung abdomineller Aortenaneurysmata erhielten.
Material und Methoden: Grundlage der Analyse bildete die Patienten-Datenbank des Universitätsklinikums Frankfurt. Retrospektiv wurden alle Patienten gescreent, bei denen im Zeitraum 2007–2012 ein aortales Stentgraft entfernt worden war (OPS 5-394.2 oder 5-394.4). Einschlusskriterium war die Stentexplantation der Aorta abdominalis. Thorakale und iliacale Stentexplantationen wurden nicht berücksichtigt. Neben dem perioperativen Outcome der Patienten wurden die Lebensdauer des Stentgrafts, der Grund des Reeingriffes sowie Komplikationen und Outcome möglicher Reeingriffe erfasst. Ein Follow-up wurde mittels Telefoninterview erhoben.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 10 aorto-biiliacale Stentgrafts explantiert (9 Männer und eine Frau). Die Rekonstruktion erfolgte in 7 Fällen mit Rohrprothesen und in 3 Fällen mit aortobiiliacalen Prothesen. Gründe für den späten Verfahrenswechsel waren akute Verschlüsse von Prothesenschenkeln (30 %), die via inguinalem Zugang bzw. interventionell nicht therapierbar waren, und gedeckte Perforationen (30 %), sowie persistierende Endoleckagen (40 %), mit (20 %), und ohne gedeckte Ruptur ( 20 %), sowie in einem Fall eine Graftinfektion (10 %), Die Mehrheit (70 %), der Patienten wurde unter Notfallbedingungen operiert. Die Letalität der Eingriffe betrug 30 %, die perioperative Komplikationsrate war mit 60 % hoch, am häufigsten traten Sepsis (20 %), Kompartmentsyndrom (20 %) und Platzbauch (20 %) auf. Die mediane Dauer von endovasculärem Ersteingriff bis zum Verfahrenswechsel betrug 24 Monate (Range 2–72 Monate).
Schlussfolgerung: Insbesondere unter Notfallbedingungen sind Letalität und Komplikationsrate bei einem Verfahrenswechsel nach endovaskulärer Aneurysmaausschaltung hoch und entsprechen den Daten über perforierte Bauchaortenaneurysmata. Die Aussagekraft zum späten Verfahrenswechsel unter elektiven Bedingungen ist mit sehr kleiner Fallzahl eingeschränkt, ungeachtet dessen gab es darunter weder letale Verläufe noch Komplikationen.