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Können mikrochirurgische Komplikationen bei DIEP-Lappen durch präoperative Bildgebung reduziert werden?
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Schon seit Beginn der freien mikrochirurgischen Fasziokutan- und Perfoartor-Lappentransplantationen gab es Bestrebungen, die Sicherheit ihrer Durchführung durch präoperative Evaluation der Perforatorgefäße zu optimieren. Während zu Beginn des Perforatormappings zunächst Hand-Dopplergeräte zum Einsatz kamen, wurden in den folgenden Jahrzehnten immer sensitivere und spezifischere Methoden, wie z.B. die Farbduplex-Sonographie, beim prä-operativen Perforatormapping zur Lappenplanung etabliert. Heutzutage ist in vielen Kliniken der Einsatz der prä-operativen Computertomographie-Angiographie (CTA) sowie punktuell der Magnetresonanztomographie-Angiographie (MRA) zum Standard in der prä-operativen Planung von DIEP-Lappen zur Brustrekonstruktion geworden.
Material und Methoden: Es konnte hierdurch in verschiedenen Aspekten die Sicherheit derartiger Lappenplastiken erhöht, ihre Morbidität gesenkt und neue anatomische Erkenntnisse gewonnen werden, die ebenfalls zu einer Reduktion der peri- und postoperativen Komplikationsraten beitragen könnten.
Ergebnisse: So lässt sich nach Einführung der CTA u.a. eine deutliche Reduktion der eingeschlossenen Perforatoren bei muskel-sparenden TRAM- und DIEP-Lappen sowie ein Anstieg in der Verwendung der medialen Perforatoren feststellen, was mit einer geringeren Hebemorbidität einhergeht. Darüber hinaus ist mittels CTA eine prä-operative Einschätzung sowohl der Perforator-Kaliber als auch der superfiziellen inferioren epigastrischen Vene (SIEV) möglich, was ebenfalls zu einer erhöhten Sicherheit beim Lappen-Design und der Entscheidung bzgl. Super- oder Turbo-Charging der SIEV beitragen kann. Nicht zuletzt konnte nach Einführung der prä-operativen Bildgebung mittels CTA eine signifikante Verkürzung der Gesamt-OP Dauer verzeichnet werden, was des Weiteren eine Reduktion der Morbidität und potentieller Komplikationen bewirken könnte.
Schlussfolgerung: Zukünftig könnte die MRA den Stellenwert der CTA, deren Sensitivität und Spezifität bislang nicht durch die MRA erreicht wird, dafür aber mit einer entspr. Röntgenstrahlen- und Kontrastmittelexposition einhergeht, ersetzen und aufgrund der zusätzlichen Informationen bzgl. des venösen Systems weitere Auswirkungen auf die Reduktion möglicher mikrochirurgischer Komplikationen haben.