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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Ist weitere Forschung zum pränatalen Management der Gastroschisis notwendig?

Meeting Abstract

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  • Robert Bergholz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg
  • Katharina Wenke - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg
  • Konrad Reinshagen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch480

doi: 10.3205/14dgch480, urn:nbn:de:0183-14dgch4800

Published: March 21, 2014

© 2014 Bergholz et al.
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Einleitung: Es finden sich in der kinderchirurgischen Literatur mehrere Berichte über die Möglichkeiten eines pränatalen Managements der Gastroschisis (GS). Bei jedoch geringer Morbidität und Mortalität der aktuellen postnatalen Behandlung stellt sich die Frage, welche Subgruppen von Neugeborenen mit Gastrochisis von einer pränatalen Behandlung profitieren würden.

Material und Methoden: Es wurde eine Metaanalyse über das postnatale Outcome von Neugeborenen mit simpler (sGS) versus komplexer (cGS) Gastroschisis (Nekrose, Perforation, Volvulus oder Atresie) durchgeführt.

Ergebnisse: Neugeborene mit komplexer Gastroschisis brauchen länger bis zum Beginn enteraler Nahrungsgabe und haben eine längere Dauer an parenteraler Ernährung. Ihr Risiko einer Sepsis, Kurzdarmsyndrom und nekrotisierender Enterokolitis ist signifikant erhöht. Der Krankenhausaufenthalt von Neugeborenen mit komplexer Gastroschisis ist länger und sie werden häufiger mit Magensonde und parenteraler Ernährung nach Hause entlassen.

Die Sterblichkeit bei Kindern mit komplexer GS ist 16.67%, was fast 7,6-fach höher ist als bei simpler GS (2.18%).

Schlussfolgerung: Die komplexe Gastroschisis tritt zwar bei 18% von Neugeborenen mit Gastroschisis auf, erhöht jedoch die Mortalität signifikant um über das 7-fache. Somit stellt die Gruppe von Neugeborenen mit komplexer Gastroschisis weiterhin eine kinderchirurgische Herausforderung dar. Erschwerend kommt eine zunehmende Inzidenz der Gastroschisis in Europa zum Tragen. Die guten bisherigen Ergebnisse fetaler Eingriffe zur Behandlung der Gastroschisis stellen eine wichtige Grundlage zur Fokussierung der kinderchirurgischen Forschung auf die pränatale Diagnostik und Therapie dieser risikobelasteten Subgruppe dar.