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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Konservativ oder Operativ – Typ II Densfraktur beim alten Patienten und Überleben

Meeting Abstract

  • Gregor Stein - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln
  • Lars Peter Müller - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln
  • Henning Kunter - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln
  • Laura Marlow - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln
  • Emmanouil Skouras - Uniklinik Köln, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch462

doi: 10.3205/14dgch462, urn:nbn:de:0183-14dgch4620

Published: March 21, 2014

© 2014 Stein et al.
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Text

Einleitung: Densfrakturen sind eine häufige Verletzung des älteren Menschen. Die häufigste Frakturform stellt der Typ II nach Anderson/D’Alonzo dar. Die optimale Versorgung dieser Verletzung wird weiterhin kontrovers diskutiert. Ziel unserer bizentrischen Kohortenstudie war die Auswertung der Komplikationen und der Überlebenswahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von operativer und konservativer Therapie.

Material und Methoden: An zwei überregionalen deutschen Traumazentren wurden alle Patienten mit Typ II Densfrakturen mit einem Alter über 65 Jahren im Hinblick auf die Art der Behandlung und mögliche Komplikationen erfasst. Durch mehrfachen Abgleich mit den Meldeämtern wurde das Überleben nach stationärer Aufnahme über den Zeitraum von mindestens 24 bis maximal 72 Monaten erhoben und daraus mit der Kaplan-Meier-Methode die Überlebenswahrscheinlichkeit berechnet.

Ergebnisse: Es wurden 51 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 81,3 ±6,9 Jahren in die Untersuchung eingeschlossen. Die Geschlechtsverteilung überwog bei den weiblichen Patientinnen (70,6%). Insgesamt wurden 37 Patienten operativ und 14 Patienten konservativ therapiert. Eine Vielzahl von Komplikationen wurde insbesondere bei den schwer vorerkrankten Patienten beobachtet. Von den operativ versorgten Patienten verstarben in den ersten 12 Monaten nach Aufnahme 18,9%; diese Rate lag bei den konservativ behandelten Patienten bei 50%. In der langfristigen Beobachtung verstarben 32,4% der operativ und 64,3% der konservativ therapierten Patienten. Die Kaplan-Meier-Analyse ergab eine geschätzte Überlebenswahrscheinlichkeit von 50,7 ±4,8% für die operativ und 25,1 ±5,0% für die konservativ behandelte Gruppe.

Schlussfolgerung: Der generelle Gesundheitszustand spielt bei der Wahl der Therapie bei alten Patienten mit Densfraktur eine große Rolle. In unserer nicht-randomisierten Studie ist daher ein Selektions-Bias vorhanden, der sicher einen Teil der erhöhten Mortalität bei den konservativ behandelten Patienten ausmacht. Generell kann dennoch gefolgert werden, dass eine operative Therapie bei Patienten, die einer Allgemeinanästhesie zugeführt werden können, mit einer höheren Überlebensrate verbunden ist.