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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Extrakorporaler Lungenunterstützung (ECMO) und Verbrauch von Blutprodukten

Meeting Abstract

  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Kathrin Hahne - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Bassam Redwan - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Volkan Kösek - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Benedetta Bedetti - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Oliver Oster - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster
  • Pia Lebiedz - Universitätsklinikum Münster, Department für Kardiologie und Angiologie, Münster
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Thoraxchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch405

doi: 10.3205/14dgch405, urn:nbn:de:0183-14dgch4055

Published: March 21, 2014

© 2014 Schmidt et al.
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Einleitung: Blutungen, Thrombozytopenie, und Hämolyse sind bekannte Komplikationen bei extrakorporalen Lungen- und Kreislaufunterstützungsverfahren. Untersucht wurden die Einflussfaktoren auf den Blutkonservenverbrauch unter extrakorporaler Zirkulation in unserem nicht-operativen Kollektiv unter Berücksichtigung der Indikation.

Material und Methoden: Zwischen 09/2009 und 2/2013 wurden 65 Patienten (Alter 45±15 Jahre) auf der internistischen Intensivstation mit extrakorporalen Unterstützungssystemen behandelt und retrospektiv untersucht. Neben dem Verbrauch an Erythrozytenkonzentraten wurden Blutungskomplikationen, Thrombozytenzahlen, Hämoglobin-Verläufe, Hämolyseparameter (LDH, Bilirubin, Haptoglobin) und die HIT-Inzidenz untersucht.

Ergebnisse: Im Gesamtkollektiv waren 29 Patienten (44,6%) mit einer vv-ECMO, 25 (38,4%) mit einer va-ECMO und 4 Patienten (6,2%) mit einer iLA therapiert worden. Sieben Patienten (10,8%) benötigten eine Umstellung des Verfahrens. Das Gesamtüberleben nach 60 Tagen betrug 33,3 %. Der Gesamtverbrauch an Erythrozytenkonzentraten lag bei 593. Zehn Patienten (15,3%) waren vor Beginn der extrakorporalen Zirkulation systemisch lysiert worden, 7 Patienten entwickelten eine HIT Typ II. Die multivariate lineare Regression identifizierte die Dauer der Therapie, den Hämoglobin-Wert bei Aufnahme, eine Thrombozytopenie unter Therapie und manifeste Blutungen als Risikofaktoren für einen hohen EK-Verbrauch. Vergleicht man die Patienten, die eine Lungenunterstützung benötigten (n=39) mit den Patienten, die eine kardiale Indikation hatten (n=21), so ist das Überleben für die Lungenunterstützungsgruppe signifikant besser (35,9 % vs. 28,6 %, p=0.011). Der Verbrauch von Blutkonserven war jedoch statistisch nicht geringer (p=0,35).

Schlussfolgerung: Die Dauer der ECMO-Therapie und das Auftreten einer Thrombozytopenie haben Einfluss auf den Transfusionsbedarf. Bei einer Lungenunterstützung ist mit einem gleich hohen Transfusionsbedarf wie bei einer Kreislaufunterstützung zu rechnen.