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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Präoperative Hautantiseptik bei Oberlid-Blepharoplastik mittels Octenisept®

Meeting Abstract

  • Johannes Matiasek - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Philip Kienzl - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Gabriel Djedovic - Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck
  • Rupert Koller - Wilhelminenspital der Stadt Wien, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien
  • Ulrich Rieger - Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Innsbruck

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch372

doi: 10.3205/14dgch372, urn:nbn:de:0183-14dgch3721

Published: March 21, 2014

© 2014 Matiasek et al.
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Text

Einleitung: Der Wirkstoff Octenidin kommt in der chirurgischen Klinik in Form eines weit verbreiteten Antiseptikums mit einem besonders guten Biokompatibilitätsindex zum Einsatz. Ziel dieser retrospektiven Analyse war es zu evaluieren, ob Wundheilungsstörungen bei Patienten, die sich Oberlidstraffungen unterzogen, auftraten, nachdem die präoperative Hautantiseptik mittels octenisept® durchgeführt wurde. Diese Anwendung ist nicht durch die Zulassung von octenisept® abgedeckt und es handelt sich um einen „off-label use“. Dieses Protokoll wird an unserer Klinik als Alternative zu einem alkoholbasierten Produkt eingesetzt, um ein „Brennen im Auge“ zu vermeiden.

Material und Methoden: In diese Studie wurden im Zeitraum von Dezember 2010 bis Dezember 2012 insgesamt 322 Patienten eingeschlossen, die sich auf Grund einer Oberlid-Blepharochalasis (perimetrisch verifizierter Gesichtsfeldeinschränkung) an unserer Klinik einer Oberlid-Blepharoplastik unterzogen. Primärer Endpunkt war die Erhebung der Anzahl an Wundinfektionen. Sekundäre Endpunkte waren die Erhebung der Geschlechterverteilung, des Alters, des Raucher-Prozentsatzes, der Wunddehiszenz-Rate (Subpopulationen nach Jahreszeiten), der Narbenbildung, sowie der Patientenzufriedenheit. Kontrolluntersuchungen wurden nach 6 (Nahtentfernung) und 14 Tagen, sowie nach 3 Monaten durchgeführt.

Ergebnisse: Es trat in keinem der Fälle eine Wundinfektion auf, weder direkt postoperativ, noch verzögert nach 6 bzw. 14 Tagen. Die Patienten gaben an, dass es bei der präoperativen Reinigung mit octenisept® zu keinem „Brennen“ der Augen kam. In 17 Fällen (von 644 Oberlidern) kam es nach Nahtentfernung zu einer Wunddehiszenz, wobei diese in 4 Fällen im Rahmen einer erneuten Operation verschlossen werden musste. In den anderen Fällen konnte diese mittels Pflasterverband (SteristripTM) zur Abheilung gebracht werden. Von diesen 17 Patienten waren 11 Raucher, die eine empfohlene prä- und postoperative Nikotinkarenz nicht eingehalten hatten. Bezüglich der Narbenbildung gab es keine Auffälligkeiten oder hypertrophe Narben. Die Patientenzufriedenheit war sehr hoch, wobei sich 4 Prozent der Patienten einen höheren Straffungseffekt erwünscht hätten.

Schlussfolgerung: Die präoperative sterile Reinigung (Antiseptik) mit octenisept® im Gesichtsbereich führt zu keiner erhöhten Rate an Wundheilungsstörungen oder unerwünschten Nebenwirkungen und kann somit problemlos routinemäßig zur präoperativ chirurgischen Reinigung für diese Indikation verwendet werden.