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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Das Dunbar Syndrom – minimalinvasive Therapie anhand von zwei Fallbeispielen

Meeting Abstract

  • Elisabeth Riepan - Klinikum Dritter Orden, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München
  • Stephanie Trum - Klinikum Dritter Orden, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München
  • Peter Kapfhammer - Klinikum Dritter Orden, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München
  • Detlef Krenz - Klinikum Dritter Orden, Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch328

doi: 10.3205/14dgch328, urn:nbn:de:0183-14dgch3282

Published: March 21, 2014

© 2014 Riepan et al.
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Einleitung: Viszeralarterielle Kompressionssyndrome sind sehr selten und werden oft erst nach einem langen Leidensweg der Patienten diagnostiziert. Beim Dunbar Syndrom handelt sich um eine Kompression des Truncus coeliacus durch das Ligamentum arcuatum mediale des Zwerchfells. Im Vordergrund der klinischen Symptomatik stehen intermittierende, nahrungsabhängige Schmerzen und unklarer Gewichtsverlust. Die klinische Verdachtsdiagnose wird durch eine Duplexsonographie und CT-/MR-Angiographie bestätigt. Eine wichtige Differentialdiagnose ist das aorto-mesenteriale Kompressionssyndrom.

Kasuistik:

Fall 1: 35-jährige Patientin wird aufgrund rezidivierender postprandialer Oberbauchschmerzen und einem Gewichtsverlust von 10 kg vorstellig. Es wird ein CT Abdomen sowie eine Duplexsonographie durchgeführt. Dabei zeigt sich eine Abgangsstenose des Truncus coeliacus. Nach Zusammenschau der Befunde wird die Indikation zur operativen Sanierung gestellt. Es erfolgt laparoskopisch die Durchtrennung des Ligamentum arcuatum und dadurch die Dekompression des Truncus coeliacus.

Fall 2: 28-jährige Patientin stellt sich aufgrund jahrelanger postprandialer Übelkeit und Gewichtsverlust vor. Auswärts wurde bereits eine ausführliche Diagnostik durchgeführt. Hierbei ergab sich der V.a. ein Truncus-coeliacus-Kompressionssyndrom. Nach entsprechender Vorbereitung erfolgt die laparoskopische Dekompression des Truncus coeliacus.

Ergebnisse: In beiden Fällen kommt es postoperativ zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden und zur Gewichtszunahme.

Schlussfolgerung: Das Dunbar Syndrom ist ein seltenes und schwer zu diagnostizierendes Krankheitsbild. Bei unklaren abdominellen Beschwerden und Gewichtsverlust sollte man auch an ein viszeralarterielles Problem denken. Wichtig erscheint, sämtliche diagnostische Maßnahmen durchzuführen, bevor man bei den betroffenen Patienten eine Somatisierungsstörung vermutet. Die operative Sanierung im Sinne einer laparoskopischen Durchtrennung des Ligamentum arcuatum mediale ist eine sichere und erfolgreiche Methode zur Therapie des Dunbar Syndroms. Alternativ kann auch die offene Operation oder eine interventionelle, transluminale Therapie in Betracht gezogen werden.