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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Individualisierte Therapie von Fisteln zum Tracheobronchialsystem nach Ösophagusresektion – Münsteraner Erfahrungen

Meeting Abstract

  • Daniel Palmes - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Rudolf Mennigen - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Richard Hummel - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Kirsten Lindner - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Norbert Senninger - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Heiner Wolters - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Mario Colombo-Benkmann - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Karsten Wiebe - Universitätsklinikum Münster, Sektion Thoraxchirurgie, Münster
  • Mike Laukötter - Universitätsklinikum Münster, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch200

doi: 10.3205/14dgch200, urn:nbn:de:0183-14dgch2002

Published: March 21, 2014

© 2014 Palmes et al.
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Text

Einleitung: Ösophago-tracheobronchiale Fisteln bei Patienten nach Ösophagusresektion stellen eine seltene und schwere Komplikation dar und können durch verschiedene interventionelle und operative Verfahren behandelt werden.

Material und Methoden: Von 2008-2013 trat bei 12 Patienten (48-70 Jahre; n=5 Plattenepithel-Ca, n=7 Adeno-Ca; n=9 mit neoadjuvanter Therapie) nach abdomino-thorakaler Ösophagusresektion mit Magenschlauchrekonstruktion eine Fistel zum Tracheobronchialsystem auf, die retrospektiv bezüglich der Erfolgsrate des Fistelverschlusses untersucht wurden.

Ergebnisse: Die Fisteln manifestierten sich nach 24±19 (6-62) Tage nach Ösophagusresektion und traten synchron (n=5) bzw. im Intervall (n=7) nach Detektion einer Anastomoseninsuffizienz auf. Bei 2 Patienten wurde eine Diskontinuitätsresektion des Ösophagus durchgeführt. Die Therapie erfolgte individualisiert: Die Insuffizienz der Ösophago-Gastrostomie wurde durch einen Ösophagusstent (n=4), Diskontinuitätsresektion (n=2), Magenschlauchnachkürzung und Anastomosenneuanlage (n=2), Endovac-Therapie (n=3) oder konservativ (n=1) behandelt. Der tracheobronchiale Defekt wurde durch die Einlage eines Stents (n=5), Naht ± Muskellappendeckung (n=4) oder konservativ (n=3) behandelt. Der Fistelverschluss war bei 9 Patienten technisch erfolgreich, dennoch verstarben 6 Patienten (50%) im Verlauf.

Schlussfolgerung: Ziel der Therapie von ösophago-tracheobronchialen Fisteln ist die Trennung beider Systeme. Hierbei sollte eine simultane Stentanlage im Tracheobronchialsystem und Ösophagus wegen möglicher Reibungsdefekte vermieden werden. Durch die Einführung der Endovac-Therapie konnte auch bei Patienten mit kritischer Durchblutung des proximalen Magenschlauchs eine Diskontinuitätsresektion vermieden werden.