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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Case Report: Dysphagie als Leitsymptom bei der Tuberkulose des Ösophagus

Meeting Abstract

  • Felix Berlth - Universitätsklinik zu Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Rolf Lambertz - Universitätsklinik zu Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Stefan Mönig - Universitätsklinik zu Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Jessica Leers - Universitätsklinik zu Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf Hölscher - Universitätsklinik zu Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Christian Gutschow - Universitätsklinik zu Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch151

doi: 10.3205/14dgch151, urn:nbn:de:0183-14dgch1517

Published: March 21, 2014

© 2014 Berlth et al.
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Text

Einleitung: Die Tuberkulose mit einer Primärmanifestation im Ösophagus ist eine seltene Erkrankung, die jedoch in der Differentialdiagnose Berücksichtigung finden sollte, wenn sich Patienten mit unklarer Dysphagie oder nicht eindeutig zuzuordnenden tumorartigen Veränderungen der Speiseröhre präsentieren.

Material und Methoden: Eine 33-jährige Migrantin aus Eritrea stellte sich mit seit 3 Monaten bestehenden Schluckbeschwerden in der Klinik vor. Eine zunächst durchgeführte Endoskopie zeigte eine Einengung der Speiseröhre von 24 - 26 cm AZR bei intakter Schleimhaut. In der Endosonographie wurde ein intramural wachsender Tumor beschrieben. Die Computertomographie bestätigte diesen Befund ohne Anhalt auf wesentlich vergrößerte Lymphknoten, jedoch mit nebenbefundlich osteolytischen Läsionen im Bereich der LWS. Ein anschließend durchgeführtes FDG-PET-CT zum Ausschluss eines gastrointestinalen Stromatumors (GIST) zeigte eine hohe Glukoseanreicherung der intramuralen Raumforderung der Speiseröhre sowie des destruktiven Prozesses in der LWS. Endoskopische und CT-gesteuerte Biopsien beider Herde blieben ohne Nachweis von Malignität, lieferten jedoch den Befund einer eitrig fibrinösen Entzündung. Eine PCR aus diesen Proben blieb ohne errergerspezifischen Tuberkulosenachweis.

Ergebnisse: Die Patientin wurde nach infektiologischer Vorstellung in der Orthopädie bezüglich des dorsalen Herdes offen chirurgisch saniert und über drei Höhen stabilisiert. Aus dem intraoperativ gewonnenem Material erfolgte durch PCR der Nachweis von Mycobacteium Tuberculosis, sodass eine systemische Therapie eingeleitet wurde. Aktuell erfolgt die medikamentöse Therapie unter ambulanten Bedingungen.

Schlussfolgerung: Die Tuberkulose des Ösophagus kann sich in verschiedenen Ausprägungen präsentieren. Eine Ulzeration der Schleimhaut ist möglich, jedoch nicht immer vorhanden, eine Dysphagie bei Einengung der Speiseröhre kann als einziges spezifisches Symptom auftreten. Gerade bei Fehlen der typischen hilären oder pulmonalen Veränderungen ist die Diagnose erschwert. Eine systemische Therapie sollte nach mikrobiologischer Diagnosestellung eingeleitet werden.