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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Bedeutung von Tumorstammzellen für den peritonealen und hepatischen Metastasierungsweg kolorektaler Karzinome

Meeting Abstract

  • Jens Neumann - Ludwig-Maximilians-Universität München, Pathologisches Institut, München
  • Lisa Löhrs - Ludwig-Maximilians-Universität München, Pathologisches Institut, München
  • Markus Albertsmeier - Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München
  • Christiane J. Bruns - Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München
  • Martin K. Angele - Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, München

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch125

doi: 10.3205/14dgch125, urn:nbn:de:0183-14dgch1259

Published: March 21, 2014

© 2014 Neumann et al.
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Einleitung: Obwohl eine Peritonealkarzinose ein fortgeschrittenes und klinisch schwer behandelbares Stadium eines kolorektalen Karzinoms (KRK) darstellt, ist der Anteil an Patienten mit sowohl peritonealer als auch hämatogener Metastasierung gering. Die Expression der Stammzellmarker CD133 und CD44 korreliert mit dem Auftreten von Lebermetastasen beim KRK. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob Unterschiede im Stammzellphänotyp zwischen hepatisch und peritoneal metastasierten KRK bestehen.

Material und Methoden: Hierfür wurde die Expression der Tumorstammzellmarker CD133 und CD44 immunhistochemisch im Primärtumor von KRK, die hepatisch (HEP, n=36, T1/2: 3%, T3/4: 97%, N+: 66%) oder peritoneal (PER, n=17, T1/2: 0%, T3/4: 100%, N+: 94%) synchron oder metachron metastasiert sind. Als Kontrollgruppe dienten 56 Patienten, die innerhalb von 5 Jahren klinisch keine Metastasierung aufwiesen (T1/2 11%, T3/4 89%, N+: 30 %). Im Grading unterschieden sich die 3 Gruppen nicht signifikant.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Expression von CD133 und CD44 bei hepatisch metastasierten KRK signifikant erhöht ist (Tabelle 1 [Tab. 1]). Im Gegensatz dazu ist die Expression dieser Tumorstammzellmarker bei peritoneal metastasierten KRK vergleichbar zum Kontrollkollektiv (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass unabhängig vom Stadium ein tumorbiologischer Unterschied zwischen peritoneal und hepatisch metastasierten KRK besteht. Dies entspricht der klinischen Beobachtung, dass es sich beim peritoneal metastasierten KRK um ein lokal fortgeschrittenes Karzinom handelt. Weiterhin verdeutlichen die Daten die Bedeutung von Tumorstammzellen für eine hämatogene Metastasierung beim KRK. Die Bestimmung von weiteren Tumorstammzellmarkern wie z.B. OLFM4 und SOX2, ist erforderlich zur besseren Charakterisierung der beiden Tumortypen. In wie weit der Nachweis von Stammzellmarkern zur Risikostratifikation für den hepatischen vs. den peritonealen Metastasierungsweg das klinische Management von KRK-Patienten beeinflusst, bleibt abzuwarten.