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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Die flexibel-endoskopische Vollwandresektion im GI-Trakt: Neuentwicklung und erste klinische Erfahrungen mit dem FTRD-System (full-thickness resection device)

Meeting Abstract

  • Thomas Kratt - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantations-Chirurgie, Tübingen
  • Andreas Kirschniak - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantations-Chirurgie, Tübingen
  • Martin Schenk - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantations-Chirurgie, Tübingen
  • Alfred Königsrainer - Universitätsklinikum Tübingen, Allgemeine, Viszeral- und Transplantations-Chirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch097

doi: 10.3205/14dgch097, urn:nbn:de:0183-14dgch0978

Published: March 21, 2014

© 2014 Kratt et al.
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Einleitung: Die endoskopische Polypektomie, die Mukosaresektion sowie die en-bloc-Befundentfernung mittels submukosaler Dissektionstechniken (ESD) sind mittlerweile etablierte Techniken zur Adenom- bzw. Frühkarzinom-Therapie im GI-Trakt. Grenzen der Verfahren liegen bei (submukösen) Tumoren mit Infiltration der Lamina muscularis propria oder bei ausgeprägter Narbenbildung nach vorausgegangener Teilpolypektomie bzw. bei Narben-Rezidiven. Hier wäre ein flexibel einsetzbares Vollwandresektionsverfahren hilfreich. Das OTSC-System (Over-The-Scope-Clip, Fa.Ovesco) ist ein endoskopisches Clip-System, welches sich seit 2006 im klinischen Einsatz befindet und vorwiegend für die Behandlung von gastrointestinalen Blutungen, von postoperativen Komplikationen wie Anastomoseninsuffizienzen und Fisteln wie auch für den Verschluß von (iatrogenen) Wanddefekten des GI-Traktes Verwendung findet. Darauf aufbauend wurde ein Vollwandresektionsverfahren entwickelt (FTRD, full thickness resection device), welches sich seit kurzem im klinischen Einsatz befindet.

Material und Methoden: Vorstellung eines neuartigen Aufsetzkappen-Kombinationssystems, mit dessen Hilfe mittels Einsaugtechnik und/oder spezieller Greifer mit einem flexiblen Endoskop eine Vollwandresektion im GI-Trakt realisiert werden kann (in Überlebens-Tierversuchen Colon-Vollwandresektionen bis 4 cm Durchmesser machbar). Dabei wird zunächst das zu entfernende Gewebe in die Plastikkappe verbracht, dann der OTSC-Clip ausgelöst (und damit die Läsion noch vor der Resektion verschlossen) und abschließend eine Entfernung des Tumors durch eine in der Spitze der Kappe platzierte Schlinge realisiert. Wir möchten unsere Erfahrungen mit dem System nach klinischer Anwendung bei 7 Patienten darstellen.

Ergebnisse: Siehe Tabelle 1 [Tab. 1].

Im Gegensatz zu Vollwandresektionen im Kolon kann im Magen und Rektum aufgrund der anatomischen Gegebenheiten zwar die volle Wandstärke erfasst werden, diese verbleibt aber nach Schlingenresektion technisch bedingt partiell im OTSC-Clip zurück und muss dann aus dem Clip herausgeschnitten werden. Eine mögliche Lösung des Problems stellt ein weniger konkav gestalteter OTSC dar. In einem Fall war der zu entfernende Befund (im Zökum) zwar mit dem Koloskop, aber nicht mit der aufmontierten Kappe erreichbar.

Schlussfolgerung: Mit dem FTRD-System sind erstmals praktikable, flexibel-endoskopische Vollwandresektionen mit sicherem OTSC-Hohlorganverschluß realisierbar. Limitierungen ergeben sich (noch) im Magen und Rektum, da ein Teil der erfassten Vollwand aufgrund anatomischer Gegebenheiten im Clip verbleibt.