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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Prospektiver unizentrischer Vergleich eines magnetischen Anti-Refluximplantats (LINX®) mit Hemifundoplikatio nach Toupet

Meeting Abstract

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  • Thomas Horbach - Stadtkrankenhaus Schwabach, Klinik für Chirurgie, Schwabach
  • Sophie Krüger - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach
  • Katharina Rubach - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch066

doi: 10.3205/14dgch066, urn:nbn:de:0183-14dgch0660

Published: March 21, 2014

© 2014 Horbach et al.
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Einleitung: Chronische gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) ist ein weit verbreitetes Problem, mehr als 10% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland sind betroffen. Protonenpumpenblocker zählen hierzulande zu den 10 am häufigsten verordneten Medikamentengruppen. Eine relevante Zahl von Patienten leidet an zusätzlichen extraintestinalen Symptomen bedingt durch Volumenreflux. Nur weniger als 1% aller GERD Patienten wird bisher einer operativen Therapie zugeführt.

Die etablierte minimal invasive chirurgische Therapie wurde 2011 ergänzt durch ein magnetisches Antireflux-Implantat. Ziel der Untersuchung war es dieses neue Verfahren mit dem Gold-Standard zu vergleichen.

Material und Methoden: In einer prospektiven Studie wurden seit 06/2011 konsekutiv alle Patienten mit Hernien <3 cm Durchmesser eingeschlossen. Erfasst wurden Parameter der präoperativen Diagnostik (pH-Metrie, Manometrie, Endoskopie), BMI, Beschwerdegrad der Patienten, GERD-Health-Related-Quality-of-Life-Test, funktionelle radiologische postoperative Ergebnisse und alle GERD-assoziierten Inanspruchnahmen medizinischer Hilfeleistungen postoperativ. Nachuntersuchungen erfolgen nach 1,2 und 3 Jahren.

ClinicalTrials.gov Identifier NCT01624506

Ergebnisse: Bis 06/2013 sind 60 Patienten eingeschlossen. 30 Patienten wurden mit LINX (L) versorgt (M22 / F8) (Abbildung 1 [Abb. 1]), 30 mittels Hemifundoplikatio (H) mit / ohne Netzaugmentation (M19 / F11). Die Geschlechterverteilung ist M 41 / F 19, das mittlere Alter 51,4 Jahre (22-77 Jahre).

Die Operationen verliefen ohne relevante Komplikationen, die 30 Tage Reoperationsrate und Mortalität sind 0. Die mittleren Operationszeiten (L 47,2 / H 52,5 Minuten) waren vergleichbar. Ultraschalldissektion wurde nur bei 2 Linx-, jedoch bei allen Hemifundoplikatio-Patienten eingesetzt. Der durchschnittliche postoperative Aufenthalt betrug 4 Tage (DRG-assoziiert). Dysphagie wurde nicht nur während der stationären Phase sondern bis 6 Monate postoperativ bei einzelnen Patienten beobachtet. In 2 Patienten der LINX Gruppe erfolgten Re-Operationen nach >6 Monaten.

In beiden Gruppen ging der PPI-Verbrauch postoperativ signifikant zurück, GERD-HRQL verbesserte sich hochsignifikant. Alle Patienten gaben an sich wieder einer operativen Intervention unterziehen zu wollen.

Schlussfolgerung: Die Einführung einer weiteren chirurgischen Methode ermöglicht noch mehr Patienten den Zugang zu interventionellen langfristig effektiven Maßnahmen gegen GERD. LINX und Hemifundoplikatio sind sehr sichere Verfahren. Es wird eine sehr gute Refluxkontrolle erreicht. Die Langzeitergebnisse bis 3 Jahre postoperativ sind erforderlich um eine präoperative gezielte Zuordnung des individuellen Patienten zum jeweiligen Verfahren zu ermöglichen.