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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Komplikationen und Funktionsdauer intravenöser Portkathetersysteme in Abhängigkeit des Zugangswegs

Meeting Abstract

  • Nadja Vetter - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn
  • Arne Koscielny - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn
  • Tim Glowka - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn
  • Nico Schäfer - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn
  • Jörg C. Kalff - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- , Thorax und Gefäßchirurgie, Bonn
  • Jens Standop - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Bonn

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch904

doi: 10.3205/13dgch904, urn:nbn:de:0183-13dgch9046

Published: April 26, 2013

© 2013 Vetter et al.
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Einleitung: Chirurgisch implantierte, zentralvenöse Portsysteme sind ein fester Bestandteil in der Versorgung vieler chronisch kranker und onkologischer Patienten und deren Implantation gehört zu den am häufigsten durchgeführten Operationen. Trotz der hohen Implantationsfrequenz gibt es keine einheitliche Meinung über den optimalen Zugangsweg.

Material und Methoden: Retrospektiv erfolgte bei 154 Patienten die Erhebung von Reoperations- und Komplikationsrate sowie der aktuarischen Funktionsdauer über eine mittlere Nachbeobachtungszeit von 541 Tagen („as-treated“ Analyse). Verglichen wurden die drei häufigsten Zugangswege: vena sectio der V. cephalica sowie Punktion und Seldinger-Technik von Vv. jugularis interna und subclavia.

Ergebnisse: Revisionsoperationen erfolgten bei einem Zugang über die V. cephalica in 15,7% vs. V. jugularis int. in 15,5% vs. V. subclavia in 9,4%. Frühkomplikationen innerhalb der ersten 24 Stunden waren durch die Nachblutung bestimmt. Im Verlauf kam es am häufigsten zu Infektionen des Portsystems. Die Rate an Gesamtkomplikationen betrug für die V. cephalica 17,7% vs. V. jugularis int. 15,5% vs. V. subclavia 9,4%. Die 3-Jahres Funktionsdauer der Portsysteme betrug für die V. subclavia 82,1% vs. 76,9% für die V. cephalica vs. 69,5% für die V. jugularis. Statistisch signifikante Unterschiede in Abhängigkeit des gewählten Zugangswegs fanden sich nicht.

Schlussfolgerung: Die Interpretation der absoluten Komplikationsraten ist aufgrund des retrospektiven Studiendesigns limitiert. Die Wahl des Zugangswegs hat aber weder einen (signifikanten) Einfluss auf die Komplikationsrate noch die Funktionsdauer des venösen Portsystems im direkten Vergleich. Unabhängig vom Zugangsweg stellt die Katheterinfektion die häufigste Komplikation mit der Notwendigkeit zur Explantation dar. Wir favorisieren den chirurgischen Zugang über die V. cephalica, da bei jedem Portsystem ein Hautschnitt notwendig ist und sowohl zur Vena sectio als auch zur Kammerimplantation verwendet werden kann. Weiterhin kann bei technischen Problemen die V. subclavia direkt über den Zugangsweg punktiert werden.