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Inzidenz, Therapie und Langzeitüberleben von Patienten mit zwischen 2002 und 2007 erstdiagnostizierten kolorektalen Lebermetastasen in Niederbayern und der Oberpfalz
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Interdisziplinäres, chirurgisch-gastroenterologisches Management kolorektaler Karzinome ist entscheidend für das Überleben von Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen (KLM). Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse der zeitlichen Entwicklung von Inzidenz, klinischem Management und Langzeitüberleben von KLM Patienten, basierend auf Daten des Tumorzentrums Regensburg (TUZ).
Material und Methoden: Retrospektive Analyse von 5500 Patienten mit Erstdiagnose eines kolorektalen Karzinoms 2002 bis 2007 mit Nachbeobachtung bis November 2011.
Ergebnisse: 1259 Patienten (22.9%) entwickelten hepatische Metastasen. Bei KLM-Erstdiagnose hatten 349 Patienten (27.7%) bis zu 3 Metastasen, 616 Patienten (48.9%) wiesen vier oder mehr Metastasen auf. Für 294 Patienten (23.4%) war die genaue Anzahl der Läsionen nicht dokumentiert. Insgesamt wurden 27.3% aller KLM Patienten hepatisch reseziert. Dabei ließ sich eine Verbesserung der Resektionsrate im Vergleich zu einer Analyse der Daten aus 2002 [1] nachweisen. Jedoch lag die Resektionsrate auch bei Patienten mit 1, 2, oder 3 KLM nur bei 51%, 55,6% und 47,7%. KLM Patienten, die eine Leberresektion erhielten, wiesen ein längeres Langzeitüberleben auf als nicht resezierte KLM Patienten (26.2% vs. 2.6%). Diese Differenz war bei Patienten solitärer KLM mit 38,1% versus 2.0% besonders deutlich.
Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie ist die erste populationsbasierte Analyse der zeitlichen Entwicklung von Inzidenz, Management und Langzeitüberleben bei KLM in Süddeutschland. Obwohl sich ein Anstieg der Gesamtrate hepatischer Resektionen zeigte, blieb das Resektionspotential, besonders bei Patienten mit bis zu drei KLM, unausgeschöpft. Unsere Analyse lässt auf eine relevant zu geringe chirurgische Versorgung kolorektaler Lebermetastasen in Niederbayern und der Oberpfalz mit negativer Auswirkung auf das Gesamtüberleben schließen.