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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Bedeutung positiver mikrobiologischer Befunde in der Konservierungsflüssigkeit nach postmortaler Leberspende

Meeting Abstract

  • Anja Gallinat - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Sabrina Stern - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Peter-Michael Rath - Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Essen
  • Jörg Steinmann - Universitätsklinikum Essen, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Essen
  • Dieter Hoyer - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Zoltan Mathe - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Jürgen Treckmann - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Georgios Sotiropoulos - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Andreas Paul - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen
  • Fuat Saner - Universitätsklinikum Essen, Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Essen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch851

doi: 10.3205/13dgch851, urn:nbn:de:0183-13dgch8518

Published: April 26, 2013

© 2013 Gallinat et al.
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Text

Einleitung: Septische Komplikationen nach Lebertransplantation sind häufig und können auch durch das Transplantat selber verursacht sein oder bei der Transplantation übertragen werden. Ziel dieser Untersuchung war es, mögliche Ursachen und die klinische Relevanz positiver Mikrobiologiebefunde in der Konservierungsflüssigkeit zu untersuchen.

Material und Methoden: Zwischen 1/2008 und 12/2011 wurden bei 458 primären Lebertransplantationen die Konservierungsflüssigkeit mikrobiologisch untersucht. Alle Patienten erhielten bei der Transplantation eine perioperative Antibiotikaprophylaxe mit Ampicillin/ Sulbactam. Positive Keimbefunde der Konservierungsflüssigkeit wurden bei den Empfängern nur bei klinisch manifesten Infektionen therapiert. Neben den Standard Donordaten wurde die Dauer des Intensivstationaufenthaltes sowie die Krankenhausmortalität retrospektiv erfasst und univariat ausgewertet.

Ergebnisse: Von den 458 Konservierungsflüssigkeitsproben hatten 89 (19,4%) einen positiven Keimnachweis. Dabei waren in 55 Proben grampositive Keime, in 19 Proben gramnegative Bakterien, in 5 Proben Candida und in 10 Proben sonstige Keime nachweisbar. In der univariaten Analyse korrelierte keine der Spendervariablen wie Alter, Geschlecht, BMI, Dauer des Intensivaufenthaltes, Leukozytose, CRP, laufende Antibiotikatherapie, Todesursache des Spenders oder die Länge der kalten Ischämiezeit mit einem positiven Keimnachweis. Patienten nach Lebertransplantation mit oder ohne positiven Keimnachweis hatten einen vergleichbar langen postoperativen Intensivaufenthalt und eine vergleichbare Krankenhausmortalität (3 Tage vs. 3 Tage, p > 0,05 bzw. 22,44% vs. 18,96%, p > 0,05).

Schlussfolgerung: Die überraschend hohe Rate von positiven Keimbefunden in der Konservierungsflüssigkeit von fast 20% nach Leberentnahme scheint am ehesten durch eine Entnahme bedingte Kontamination verursacht zu sein. Auch ohne verlängerte Antibiotikaprophylaxe oder eine spätere routinemäßige Therapie beim Empfänger ist in einem größeren Patientenkollektiv das Outcome mit und ohne positiven Keimbefund in der Konservierungsflüssigkeit vergleichbar.