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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Ergebnisqualität der Pankreaschirurgie in Deutschland – Analyse von Daten der Initiative Qualitätsmedizin (IQM)

Meeting Abstract

  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden
  • M. Eberlein-Gonska - Universitätsklinikum Dresden, Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Dresden
  • T. Petzold - Universitätsklinikum Dresden, Zentralbereich Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement, Dresden
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden
  • Stephan Kersting - Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch811

doi: 10.3205/13dgch811, urn:nbn:de:0183-13dgch8118

Published: April 26, 2013

© 2013 Grützmann et al.
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Einleitung: Resektionen an der Bauchspeicheldrüse sind komplexe Eingriffe mit einer hohen Morbidität und Mortalität. In der internationalen Literatur wird eine Mortalität von weniger als 5% als Qualitätskriterium in der Pankreaschirurgie in Zentren angegeben. Verlässliche deutschlandweite Daten existieren bisher nicht. Das deutsche DRG-System bietet die Möglichkeit, weitreichende Qualitätsinformationen aus den Abrechnungsdaten nach § 21 KHEntgG der Kliniken abzuleiten. Die Initiative Qualitätsmedizin (http://www.initiative-qualitaetsmedizin.de) hat sich zur Aufgabe gestellt, durch die Analyse von so genannten Routinedaten Qualitätsindikatoren für verschiedene Krankheitsbilder und Behandlungen effizient (kein zusätzlicher Dokumentationsaufwand in den Kliniken) und objektiv (leichte Überprüfbarkeit) zu erfassen sowie transparent darzustellen.

Durch die Analyse der Daten der Initiative Qualitätsmedizin sollen hier die Ergebnisse resezierender Pankreaseingriffe in Deutschland ausgewertet werden.

Material und Methoden: Im Rahmen der Initiative Qualitätsmedizin wurden von 2007 – 2010 von insgesamt 123 deutschen Kliniken einschließlich von 9 Universitätskliniken die Daten von insgesamt 5.598 Pankreasresektionen erhoben. Als unabhängiger Qualitätsindikator wurde die postoperative Letalität erfasst.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Letalität aller 5.598 Pankreasresektionen beträgt 8,4%. Die Streuung ist mit 0-50% sehr groß (Abbildung 1 [Abb. 1]). Die meisten Kliniken führen weniger als 50 Resektionen pro Jahr durch. In Kliniken mit weniger als 10 Resektionen beträgt die durchschnittliche Letalität 24,3%, bei 10-25 Resektionen 10,0% und bei 25-50 Resektionen 6,6%. Es zeigt sich, dass auch so genannte high-volume Zentren mit mehr 50 Resektionen pro Jahr nicht immer die geforderte Letalitätsgrenze von 5% unterscheiten. Insgesamt haben diese aber die geringste durchschnittliche Letalität von 6,3%.

Schlussfolgerung: Die Letalität von Pankreasresektionen in der 123 teilnehmenden Kliniken der Initiative Qualitätsmedizin ist mit 8,4% höher als erwartet. Jedoch liegt diese Rate noch deutlich unter dem Bundesdeutschen Mittelwert von 9,66%. In größeren Zentren ist die Letalität niedriger als in kleinen. Die Analyse der Routinedaten ermöglicht allerdings keine differenzierte Analyse bezüglich des Patientengutes (Risiken, Grunderkrankung), die im Einzelfall höhere aber auch niedrigere Letalitäten durch Selektionseffekte erklären könnten.