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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Eine präoperative Volumen-/Funktionsplanung kann die für das Outcome entscheidende Restfunktion (FRLF) nach Leberteilresektion zuverlässig berechnen

Meeting Abstract

  • Martin Stockmann - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Johan F. Lock - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Maciej Malinowski - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Rhea Röhl - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Daniel Seehofer - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Sven-Christian Schmidt - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • Peter Neuhaus - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch782

doi: 10.3205/13dgch782, urn:nbn:de:0183-13dgch7826

Published: April 26, 2013

© 2013 Stockmann et al.
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Einleitung: Maligne Lebertumoren können kurativ nur durch eine operative Entfernung des befallenen Leberanteils behandelt werden. Allerdings besteht abhängig von der Größe der Resektion vermehrt das Risiko eines postoperativen Leberversagens. Entscheidend für das Outcome ist hier die verbleibende Restfunktion (future remnant liver function, FRLF) direkt nach der Operation, die aber vorher bislang nicht sicher bestimmt werden konnte. Eine sog. Volumen-/Funktionsplanung mit Kombination von CT-Volumetrie und LiMAx-Test könnte dazu in der Lage sein.

Material und Methoden: In einer kontrollierten prospektiven klinischen Studie wurde bei Patienten vor Leberteilresektion das FRLF mittels Volumen-/Funktionsplanung berechnet. Mittels virtueller Leberresektion anhand eines präoperativen 3D-CTs erfolgte die Planung des postoperativen Volumens (Frauenhofer Mevis, Bremen). Hierbei wurde mit dem Operateur die Resektionslinie für die Analyse verbindlich festgelegt. Die Leberfunktion wurde mittels LiMAx-Test (Humedics, Berlin) bestimmt. Anhand des geplanten Restlebervolumens und des LiMAx-Wertes (in µg/h/kg) wurde die FRLF berechnet. Zur Validierung erfolgte eine sofortige postoperative Kontrolle mittels erneuten CT und LiMAx-Test noch am OP-Tag.

Ergebnisse: Bislang wurden 17 Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Das präoperativ geplante Leberresidualvolumen korrelierte sehr genau mit r= 0,95 (p<0,001) mit dem im postoperativen CT gemessenen Volumen. Die geplante verbleibende Leberfunktion (FRLF) korrelierte ebenfalls gut mit r=0,87 (p<0,001) mit einer Differenz (LiMAx) von median -27 µg/h/kg mit der postoperativ gemessenen Funktion.

Schlussfolgerung: Erstmals konnte prospektiv gezeigt werden, dass die Volumen-/Funktionsplanung mit virtueller Resektionsplanung mittels CT-Volumetrie und dem LiMAx-Test eine sehr zuverlässige Berechnung der verbleibenden Restfunktion (FRLF) bereits vor einer onkologischen Leberresektion ermöglicht. Entlang publizierter vorhandener Grenzwerte (cutt-off) kann die Therapie dadurch individuell angepasst und das Risiko eines postoperativen Leberversagens deutlich verringert werden. Es scheint weiterhin möglich, das Patientenmangement entlang bestimmter Behandlungspfade zu optimieren und zu beschleunigen.