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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Management des zirkumportalen Pankreas: eine Herausforderung in der Pankreaschirurgie

Meeting Abstract

  • Jonathan Michael Harnoss - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Julian Camill Harnoss - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Markus W. Büchler - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Friedrich-Hubertus Schmitz-Winnenthal - Universitätsklinikum Heidelberg, Chirurgische Klinik, Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch758

doi: 10.3205/13dgch758, urn:nbn:de:0183-13dgch7589

Published: April 26, 2013

© 2013 Harnoss et al.
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Text

Einleitung: Das zirkumportale Pankreas (CP) ist eine als selten beschriebene, asymptomatische Pankreasanomalie, bei der Pfortader und/oder Venae mensentericae von Pankreasgewebe umschlossen sind. Nach Joseph et al. erfolgt eine Klassifikation in Typ 1 (retroportaler Ductus pancreaticus (MPD)), Typ 2 (wie Typ 1 mit gleichzeitig bestehendem Pancreas divisum) und Typ 3 (anteportaler MPD).

Material und Methoden: Im Rahmen eines Case Reports wurde eine systematische Übersichtsarbeit über das CP erstellt. Insgesamt konnten 17 Berichte über 55 Patientenfälle eingeschlossen werden.

Ergebnisse: Das CP tritt mit einer Inzidenz von 2.2% ohne signifikante Alters- und Geschlechtsspezifität oder Assoziation zu anderen Erkrankungen auf. Die Rate an postoperativen Pankreasfisteln (POPF) nach Pankreasresektion (8 Pankreatikoduodenektomien (PD), 2 distale Pankreatektomien (DP)) lag bei 50% (analog der International Study Group of Pancreatic Surgery (ISGPS) Definition jeweils 2 Typ A und Typ B POPF, 1 wurde nicht weiter spezifiziert).

Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass das CP mit deutlich höherer Inzidenz auftritt als erwartet und zudem ein hohes Risiko für die Entstehung einer POPF besteht. Präoperativ ist eine CT oder MRT zum Nachweis eines CP indiziert, intraoperativ eine Pancreaticographie, um den Verlauf des MPD darzustellen. Bei der PD wird auf Grund der technisch schwierigen Rekonstruktion hinter der Pfortader eine Verlagerung der Resektionsebene nach distal empfohlen. Bei der DP sollte aufgrund der großen Resektionsfläche die Deckung mittels Falciforme-Patch erfolgen.

Dies ist die erste systematische Übersichtsarbeit über das CP. Auf Grund seines geringen Bekanntheitsgrades wird das CP oft erst intraoperativ identifiziert und stellt daher eine Herausforderung für den Radiologen und Chirurgen dar, um präoperative Fehldiagnosen und postoperative Komplikationen zu vermeiden.