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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Medizinische Prozessanalyse an einem Referenzzentrum für Adipositaschirurgie

Meeting Abstract

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  • Thomas Horbach - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach
  • Martina deZwaan - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Hannover
  • Harald Mang - Stadtkrankenhaus Schwabach, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwabach

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch740

doi: 10.3205/13dgch740, urn:nbn:de:0183-13dgch7407

Published: April 26, 2013

© 2013 Horbach et al.
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Einleitung: Die effiziente medizinische Versorgung von Patienten mit krankhaftem Übergewicht stellt eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar. Die Vielzahl der im Rahmen des metabolischen Syndroms sich entwickelnden Krankheiten führen zu jährlichen Mehrkosten durch steigende Arztbesuche von ca. 10.100 Euro pro adipösem Patient.

Mit einer S3 Leitlinie wurde die operative Therapie der Adipositas 2010 in Deutschland definiert. Es bestehen aber vielschichtige Probleme hinsichtlich der Umsetzung. Für adipositaschirurgische Abteilungen erwächst ein erheblicher Koordinationsbedarf im Hinblick auf die erforderliche interdisziplinäre Vorbereitung und Nachsorge der Patienten.

Material und Methoden: Die Versorgungsstruktur eines adipositaschirurgischen Referenzzentrums wurde mit Methoden des „Medical Process-Management“ aufgearbeitet. Über Erhebung des Ist-Zustandes und strukturierte Mitarbeiterinterviews wurde der Behandlungsprozess von 100 Patienten analysiert und in Ablaufdiagrammen dargestellt.

Ergebnisse: Schwachstellen wurden im Bereich personelle Ressourcen, Informations- und Kommunikationsdefizite, Mehrfachdokumentation, papierbasierte Dokumentation und Koordinationsschwierigkeiten mit externen Institutionen identifiziert. Hieraus ergeben sich im Wesentlichen Verzögerungen in Kostenübernahmeantragstellung bzw. – Genehmigung von Monaten für die individuellen Patienten.

Zur Verbesserung des Behandlungsprozesses ist eine digitale, von allen Prozessbeteiligten unter Einhaltung der Datenschutzvorschriften zugreifbare Dokumentation unverzichtbar.

Schlussfolgerung: Die Einführung eines Disease-Management-Programms oder die Schaffung regionaler Verbünde zur integrierten Versorgung mit administrativen Koordinatoren wären zwingende Grundlagen zur Verbesserung der Versorgungssituation. Im konkreten Beispiel konnten durch Einführung digitaler an das Krankenhaus-Informationssystem adaptierter Dokumentation und Schnittstellenoptimierung deutliche zeitliche Ablaufverbesserungen erreicht werden.