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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Vergleich der hyperbaren Lokalanästhetika Mepivacain 4% und Prilocain 2% in einer Dosis von jeweils 0,5 ml für Patienten mit ambulanten proktologischen Eingriffen

Meeting Abstract

  • Marc Schmittner - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Anästhesiologie und Operative intensivmedizin, Mannheim
  • Benedikt Beilstein - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Anästhesiologie und Operative intensivmedizin, Mannheim
  • Christel Weiss - Universitätsmedizin Mannheim, Abteilung für Statistik, Mannheim
  • Alexander Herold - End- und Dickdarmzentrum, Abteilung für Proktologie, Mannheim
  • Volker Gebhardt - Universitätsmedizin Mannheim, Klinik für Anästhesiologie und Operative intensivmedizin, Mannheim

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch721

doi: 10.3205/13dgch721, urn:nbn:de:0183-13dgch7219

Published: April 26, 2013

© 2013 Schmittner et al.
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Text

Einleitung: Ziel dieser randomisierten, kontrollierten Studie war der Vergleich der beiden hyperbaren Lokalanästhetika Mepivacain 4 % und Prilocain 2% in einer Dosis von jeweils 0,5 ml bei Patienten mit ambulanten proktologischen Eingriffen.

Material und Methoden: Nach positivem Ethikvotum wurden 160 Patienten mit ambulanten proktologischen Operationen in die Studie eingeschlossen. Nach Randomisierung erhielten die Patienten eine Spinalanästhesie mit jeweils 0.5 ml hyperbarem Mepivacain 4% (M) oder Prilocain 2% (P). Wir haben die sensorische und motorische Ausbreitung gemessen, die Zeiten bis zur Entlassung aus dem OP-Zentrum dokumentiert und den Analgesiebedarf im Aufwachraum ermittelt. Nach einer Woche wurde mit Hilfe eines standardisierten Telefoninterviews die Inzidenz transienter neurologischer Symptome (TNS) erfasst.

Ergebnisse: 160 Patienten (93 Männer / 67 Frauen, Alter: 41,8 ± 12,6 Jahre, Größe: 172,8 ± 9,1 cm, Gewicht: 76,3 ± 15,9 kg) wurden analysiert. Der sensorische Block war höher in der Mepivacain-Gruppe (M: 4,3 ± 0,9 vs. P: 3,9 ± 1,1 Dermatome, p=0,0038, jeweils gezählt von S5 aufwärts) bei gleicher motorischer Blockade. Mit Prilocain konnten die Patienten schneller entlassen werden (P: 192,7 ± 27,9 min vs. M: 220,9 ± 33,2 min, p<0,0001). Patienten der Prilocain-Gruppe hatten im Aufwachraum früher Schmerzen (P: 166,5 ± 34 min vs. M: 188 ± 42,5 min, p=0,042), die benötigte Mengen an Analgetika unterschied sich jedoch nicht zwischen den Gruppen. Nach einer Woche trat TNS 6 Patienten nach Mepivacain vs. 0 Patienten nach Prilocain auf (p=0,011).

Schlussfolgerung: Die beiden hyperbaren Lokalanästhetika Mepivacain 4% und Prilocain 2% sind in einer Dosierung von jeweils 0.5 ml im Rahmen einer Spinalanästhesie bei Patienten mit ambulanten proktologischen Eingriffen geeignet. Aufgrund des kürzeren Erholungsprofils und der geringeren Inzidenz für TNS ist jedoch Prilocain bei dieser Indikation zu favorisieren.