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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Der postoperative PCT-Quotient als Prädiktor einer erfolgreichen chirurgischen Fokussanierung bei Patienten mit nekrotisierender Fasziitis

Meeting Abstract

  • Jan Friederichs - BG Unfallklinik Murnau, Unfallchirurgie, Murnau
  • Martin Hutter - BG Unfallklinik Murnau, Unfallchirurgie, Murnau
  • Sven Hungerer - BG Unfallklinik Murnau, Unfallchirurgie, Murnau
  • Alexander Novotny - Klinikum rechts der Isar, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Helmut Friess - Klinikum rechts der Isar, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München
  • Volker Bühren - BG Unfallklinik Murnau, Septische Rekonstruktive Chirurgie, Murnau

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch707

doi: 10.3205/13dgch707, urn:nbn:de:0183-13dgch7078

Published: April 26, 2013

© 2013 Friederichs et al.
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Einleitung: Die nekrotisierende Fasziitis ist immer noch ein fulminant und oft tödlich verlaufendes Krankheitsbild. Neben einer gezielt antibiotischen Therapie und der intensivmedizinischen Behandlung stellt das aggressive chirurgische Debridement den wichtigsten Bestandteil der Therapie dar. Ziel der Studie war die Entwicklung eines Procalcitonin-Quotienten, der eine Aussage bezüglich einer erfolgreichen chirurgischen Sanierung des Infektfokus erlaubt.

Material und Methoden: Das Studienkollektiv bestand aus 38 Patienten, die mit einem septischen Krankheitsbild auf dem Boden einer nekrotisierenden Fasziitits in der BG Unfallklinik Murnau behandelt wurden. Alle Patienten wurden chirurgisch therapiert, die postoperativen Serumspiegel von Procalcitonin (PCT) und C-reactivem Protein (CRP) wurden täglich bestimmt. Der Quotient der Serumwerte von Tag 1 und Tag 2 postoperativ wurde errechnet und mit der erfolgreichen Infektsanierung korreliert.

Ergebnisse: Eine erfolgreiche Infektsanierung konnte bei 84% der Patienten erreicht werden, im Durchschnitt nach 1.9 Operationen. Der PCT-Quotient der postoperativen Tage 1 und 2 war in der Gruppe der erfolgreich sanierten Operationen signifikant höher (1.665 vs. 0.9, p<0.001) als nach Operationen, bei denen keine Elimination des Fokus gelang. Ein Grenzwert (“Cut-off”) von 1.14 wurde errechnet, bei einem Quotienten höher als 1.14 konnte die erfolgreiche chirurgische Infektsanierung mit einer Sensibilität von 83.3% und einer Spezifität von 71.4% vorhergesagt werden. Der posititve prädiktive Wert betrug 75.8%, der negative prädiktive Wert 80.0%.

Schlussfolgerung: Der PCT-Quotient der postoperativen Tage 1 und 2 stellt ein wertvolles zusätzliches Hilfsmittel in der Therapie der nekrotisierender Fasziitis dar, um nach grösseren chirurgischen Eingriffen die erfolgreiche Infektsanierung zu beurteilen.