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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

IL-6-Expression in PanIN-Läsionen des Pankreas

Meeting Abstract

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  • Kristin Dietzel - Uniklinikum Marburg, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Detlef Klaus Bartsch - Uniklinikum Marburg, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg
  • Volker Fendrich - Uniklinikum Marburg, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Marburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch687

doi: 10.3205/13dgch687, urn:nbn:de:0183-13dgch6873

Published: April 26, 2013

© 2013 Dietzel et al.
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Einleitung: Pankreatische intraepitheliale Neoplasien (PanIN) gelten als Vorläuferläsionen für das duktale Pankreaskarzinom und werden histologisch hinsichtlich der Architektur des Gangepithels in 4 Grade eingeteilt. Es konnte bereits im Mausmodell nachgewiesen werden, dass schon PanIN-II und -III-Läsionen durch inflammatorische Prozesse eine epitheliale-mesenchymale Transition durchlaufen. Durch eine Invasion des Blutkreislaufs waren so bereits Pankreasepithelien in der Leber nachweisbar, bevor histologisch ein Karzinom des Pankreas entdeckt werden konnte.

Da Interleukin-6 (IL-6) bei der Inflammation eine herausragende Rolle spielt, untersuchten wir PanIN-Läsionen hinsichtlich ihrer IL-6-Expression im transgenen Tumor-Mausmodell.

Material und Methoden: Wir untersuchten Pankreasgewebe von 63 Pdx-1-Cre; LSL-KrasG12D/+-Mäusen, welche PanIN-Läsionen in verschiedenen Graden ausbildeten. Das Pankreasgewebe wurde mit H&E sowie einem IL-6-Antikörper (ab6672) gefärbt, die PanINs klassifiziert und hinsichtlich ihrer IL-6-Expression untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt wurden in 63 Mäusen 2306 Pankreasgänge beurteilt. In diesen wurden 800 PanIN-Läsionen gefunden. Diese entsprachen histologisch: 410x PanIN-Ia, 367x PanIN-Ib, 18x PanIN-II, 5x PanIN-III. Nach Färbung mit dem IL-6-Antikörper zeigten sich 59 von 410 (14,4%) PanIN-Ia-, 273 von 367 (74,4%) PanIN-Ib-, 16 von 18 (89%) PanIN-II- und 5 von 5 (100%) PanIN-III-Läsionen Interleukin-6-positiv.

Schlussfolgerung: Bereits in PanIN-Ib-Läsionen konnte eine deutlich höhere IL-6-Aktivität nachgewiesen werden als in PanIN-Ia-Läsionen (p=0,001). PanIN-Ia-Läsionen waren vor allem dann IL-6 positiv, wenn sie in der Nähe von höhergradigen Läsionen lokalisiert waren.

Die Ergebnisse bestätigen, dass bereits in höhergradigen Vorläuferläsionen des Pankreaskarzinoms floride inflammatorische Prozesse nachweisbar sind, welche die Entwicklung eines Karzinoms auf dem Boden eines PanINs sowie eine frühe hämatogene Metastasierung in andere Organe fördern könnten.