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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Next Generation Sequencing beim Ösophaguskarzinom

Meeting Abstract

  • Peter Grimminger - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Margarete Odenthal - Uniklinik Köln, Institut für Pathologie, Köln
  • Martin Maus - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Jan Brabender - St. Antonius Krankenhaus, Chirurgiesche Klinik, Köln
  • Arnulf Hölscher - Uniklinik Köln, Allgemein-, Visceral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch680

doi: 10.3205/13dgch680, urn:nbn:de:0183-13dgch6808

Published: April 26, 2013

© 2013 Grimminger et al.
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Einleitung: Das Ösophaguskarzinom hat in Europa eine Inzidenz von 4 bis 5 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Dabei ist das Barrett-Karzinom zurzeit der Tumor mit der höchsten Zuwachsrate aller Malignome. Die Entwicklung eines sensitiven und spezifischen molekularen Tumormarkers zur Früh- und Rezidiv-Diagnose und zur Verbesserung der Therapie und Prognose des Ösophaguskarzinoms ist von hoher Dringlichkeit.

Material und Methoden: An einem begrenzten Probenkollektiv wurde eine Gesamtexom-(Whole-Exome)-Mutationsanalyse am Ösophaguskarzinom durchgeführt. Dafür wurde von histologisch charakterisierten Tumoren mit wenig Stroma- und Entzündungszellanteil DNA isoliert und auf der Illumina Hyseq-Platform durch Next Generation Sequenzierung (NGS) analysiert. Die konventionelle Sanger-Sequenzierung diente zur Validierung einzelner Mutationen.

Ergebnisse: Durch den Vergleich der Varianten mit der genomischen DNA aus dem korrespondierenden Nicht-Tumorgewebe und nach bioinformatischer Analyse, konnten 657 potentielle Treibermutationen identifiziert werden. An den "Hot-Spot"-Loci des p53-Gens wurden in sechs der acht Tumore Mutationen gefunden. Daneben konnten jeweils in drei der acht Karzinome Mutationen im Gen der Phosphatase 1 regulatory subunit 1B (PPP1R1B), der Cyclinkinase 12 (CRKRS, CDK12) Gens und dem Mitglied der Cadherinfamilie PCDH15 nachgewiesen werden. In den meisten Genen z.B. PIC3CA, Notch1, Dicer1, Kit, RB1CC, PP2R1B oder PSMC3) kamen die potentiellen Treibermutationen in einer der acht Ösophaguskarzinomproben vor.

Schlussfolgerung: Whole Exome Analysen sind beim Ösophaguskarzinom technisch möglich und erlauben einem Überblick von potentiell wichtigen Mutationen. Das gehäufte Auftreten von P53 Hot-Spot-Mutationen spricht für die zentrale Rolle des P53 in der Ösophagustumorprogression. Die Mutationsmuster werden in zukünftigen Untersuchen an einem umfangreichen Probenkontngent vertiefend untersucht.