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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Die Häufigkeit von synchronen Lebermetastasen bei Patienten mit kolo-rektalem Karzinom in Beziehung zur klinisch - pathologischen Charakteristik

Meeting Abstract

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  • Rene Mantke - Städtisches Klinikum Brandenburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Brandenburg
  • Hans Lippert - Otto-von-Guericke Universität, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg
  • Uwe Schmidt - Städtisches Klinikum Brandenburg, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Brandenburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch670

doi: 10.3205/13dgch670, urn:nbn:de:0183-13dgch6708

Published: April 26, 2013

© 2013 Mantke et al.
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Einleitung: Die Leber ist der häufigste Ort für Fernmetastasen beim kolo-rektalen Karzinom. Die meisten Studien zu Lebermetastasen enthalten Patienten aus hoch-spezialisierten akademischen Zentren. Die Ergebnisse dieser Studien haben also einen Rekrutierungs-Bias.

Material und Methoden: 48894 Patienten mit kurativer oder palliativer Operation bei kolo-rektalem Karzinom wurden in einer prospektiven Multizenterbeobachtungsstudie vom 1. Januar 2000 bis zum 31. Dezember 2004 erfasst und analysiert. 346 Krankenhäuser nahmen an dieser Studie teil. Die Diagnostik der Lebermetastasen erfolgte mittels Ultraschall, CT, MRT oder während der Operation. In einer univariablen oder multivariablen Analyse wurden histopathologische Faktoren, die das Risiko für eine Lebermetastasierung erhöhen analysiert.

Ergebnisse: Synchrone Lebermetastasen traten in 14,7 % aller Patienten mit kolo-rektalem Krebs auf. Beim Kolonkarzinom trat mit 15,4 % häufiger eine Lebermetastasierung auf, als beim Rektumkarzinom (13,5 %). Das N-/ V- und T-Stadium und auch die Anzahl der metastatisch befallenen Lymphknoten beeinflusste unabhängig die Häufigkeit von synchronen Lebermetastasen beim Kolon- und Rektumkarzinom in einer multivarianten Analyse. Auch die Lokalisation im Kolon beeinflusste die Häufigkeit von synchronen Lebermetastasen. Im Gegensatz dazu ist die Lokalisation des Rektumkarzinoms unabhängig von der Häufigkeit von synchronen Lebermetastasen. Simultane kurative Leberresektionen wurden in 7 % der Patienten mit Kolonkarzinom und in 8,8 % der Patienten mit Rektumkarzinom durchgeführt.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie konnte nachweisen, dass es signifikante Unterschiede in der Häufigkeit von Lebermetastasen zwischen Kolon- und Rektumkarzinom gibt. Ebenso konnte sie eine starke Korrelation von N-Kategorie, der Anzahl der befallenen Lymphknoten, des T-Stadiums und vor allen Dingen der venösen Infiltration von Tumorzellen nachweisen. Mit dieser Deutlichkeit und mit dieser hohen Fallzahl sind derartige Publikationen bislang nicht bekannt. Gerade die venöse Infiltration wird häufig bei der histopathologischen Diagnostik nicht suffizient durchgeführt und geht derzeit in keinerlei Therapieentscheidung ein. Dies ist in Zukunft kritisch zu hinterfragen.